Marokko
10.11. - 20.11.06 / 2535 km
Einreise 10.11.06
Am 10.11. erreichen wir Algeciras einige Kilometer vor der Stadt sehen wir immer
wieder Ticketverkaufsschalter “Algeciras - Ceuta” einen davon steuern auch wir
an und sind überrascht einen gut englisch sprechen jungen Mann vor uns stehen
zuhaben, alles geht flott von der Hand und wir schlendern mit den Tickets für
142 Euro in der Hand zurück zu unserm Auto. Um 14.00 Uhr müssen wir an der
Fähre sein ........... Eine halbe Stunde vorher stehen wir vor der Schranke an
der die Tickets kontrolliert werden. Dann läuft alles pünktlich und problemlos,
abgesehen von der Fährfahrt selbst. Es handelte sich hier nicht um eine
ganz normale vor sich hintuckernde Fähre sondern um eine Fast Ferry
(Schnellfähre). Erst ist alles ganz harmlos doch schon nach kurzer Zeit hat die
Fähre einen Affenzahn drauf, unser GPS zeigt eine Geschwindigkeit von 62 km/h.
Nach circa 20 Minuten wildestem Geschaukel und auf und nieder dreht sich mein
(Sonja) Magen um und ich schwanke zur nächsten Toilette. 10 Minuten später ist
die Fähre schon deutlich langsamer unterwegs und das Geschaukel hat ein Ende.
Wir können bereits den Hafen von Ceuta sehen und machen uns auf den Weg zum
Auto. Da Ceuta eine spanische Enklave ist erfolgt die Passkontrolle un
Zollabfertigung erst beim verlassen der Stadt. Eine Stunde lang stehen wir vor
irgendwelchen Schaltern, dann können wir endlich weiter. “ Was hältst du davon
wenn wir nach Tanger fahren ? Dort gibt es einen Campingplatz unter deutscher
Leitung. “ fragt Jan. Gesagt getan, wir fahren nach Tanger. Laut Beschilderung
liegt eine Strecke von 65 km vor uns. Die Straße ist eigentlich gut, aber es
zieht sich, da die Strecke sehr kurvenreich ist, plötzlich wird die Fahrbahn
schmal, Leitplanken gibt es sowieso keine und es geht auf und nieder, daher
brauchen wir doch etwas länger als vorher dachten. Wir stellen die Uhr noch eine
weitere Stunde zurück um in der richtigen Zeit unterwegs zu sein. Ist wird
gerade schon dunkel als wir auf dem Campingplatz einfahren. Zwei weitere
Geländewagen mit deutschen Nummernschildern rollen kurz nach uns aufs Gelände,
sie wollen auch eine Nacht hier verbringen. Es ist ein netter, lustiger Abend
nur leider sind unsere Zigaretten alle. Da wir aber im Besitzt von kaltem Bier
sind tauscht man mit uns 2 Dosen gegen 2 Päckchen, na wenn das kein guter
Wechselkurs ist *g*. Wir quatschen über alles mögliche, Land Rover, Toyotas,
Erfahrungen und Afrika. mittlerweile ist es schon 23.00 Uhr, alle sind recht
müde und wir kuscheln uns in die Betten.
11.11. + 12.11.06
Helau! Wir gehen erst mal heiß Duschen und damit das nicht so teuer wird hüpfen
wir gemeinsam drunter. Wir sind gerade mit dem Frühstück fertig da kommen unsere
Nachbarn rüber und verabschieden sich von uns, gut 3 Wochen bleiben sie noch in
Marokko. Während ich (Sonja) nun am PC sitze füllt Jan unsere Wasservorräte
wieder auf. Bezahlen ist noch angesagt und ich muss für 2 Personen unser Auto
und die Dusche 75 Dirham auf den Tisch legen, das sind sage und schreibe 6,91
Euro. Na ja damit können wir grad noch so Leben. Jürgen, der sich gestern Abend
auch zu uns in die Runde gesellt hatte fährt dann mit uns zusammen in die Stadt,
er kennt sich gut aus hier, ist bereits das 5te Mal in Marokko und diesmal schon
seit 10 Wochen. Er navigiert uns gut durch die Gassen bis wir einen schönen
Parkplatz finden. Wir schlendern durch die Straßen auf der Suche nach einem
Internet Café. “ Laß es uns dort drüben versuchen ” sage ich (Sonja) und schon
sind wir im Gespräch mit dem Betreiber. Es läuft völlig unproblematisch, wir
schließen unseren Laptop an das dortige Netzwerkkabel an und sind online. Der
Preis ist akzeptabel die Leitung sehr gut und nach 15 Minuten sind wir schon
fertig. Wir laufen noch ein paar Meter mit Jürgen bis wir uns dann von ihm
verabschieden und zurück zum Auto gehen. Wir fahren weiter Richtung Süden. Es
wird gerade schon wieder dunkel als wir auf dem kostenfreien Campingplatz in
Larache ankommen. Den restlichen Abend verbringen wir bei einem Gläschen
Weißwein und mit der Beantwortung der eingegangenen E-Mails.
War spät gestern haben bis Mitternacht vor dem Rechner gesessen. Jetzt wird aber
erst mal gefrühstückt, wir haben noch frisches Brot aus Spanien - mmmhh lecker!
Nach dem wir alles wieder im Auto verstaut haben sind wir nun schon wieder auf
der Suche nach einem Internet Café und finden natürlich auch eins. Die
Verständigung hier lässt zu wünschen übrig, und da uns die junge Frau nicht
versteht zeigen wir ihr einfach was wir wollen, siehe da alles kein Problem! Die
Mails sind verschickt und wir schon wieder on the Road. “ Was Essen wir jetzt
eigentlich? “ fragt mich mein Liebster, der schon wieder hungrig ist. Wir
beschliessen in Kenitra einen Stopp einzulegen. Das Essen ist köstlich, besser
hätte ich es auch nicht machen können *g* und teuer ist es auch nicht. Kalle den
wir über ein Reiseforum kennengelernt haben und der schon einige Tage vor uns
los gefahren ist hat uns eine Koordinate per SMS zukommen lassen, damit wir uns
treffen können. Da die Straßen recht gut sind hier beschliessen wir bis dorthin
zu fahren, wir kommen zwar dann in die Dunkelheit, aber wir wollen es trotzdem
versuchen. Es ist recht anstrengend zu fahren, wenn die Sonne schon
untergegangen ist, viele fahren mit Fernlicht auf einen zu und blenden erst dann
ab, wenn man sie dazu nötigt. Oft begegnen uns auch völlig unbeleuchtete Moped -
und Radfahrer, auch die Fußgänger sind wohl mehr oder weniger Lebensmüde. “
Schau mal der da vorne, der mit den Addidas Streifen, endlich mal einer den man
gut sehen kann! “ sagt Jan, und wir finden alle hier sollten nach Einbruch der
Dunkelheit Addidas tragen. Es ist 21.00 Uhr als wir neben den LKW von Kalle
rollen. Ein tolles Plätzchen hat er hier ausgesucht wir sind direkt hinter der
Strandpromenade, echt schön. Wir lernen Kalle und Vega (seine Hündin) kennen und
verbringen einen netten Abend miteinander. Kalle gibt uns viele Informationen
zum Reisen hier in Afrika, er ist nicht das erste Mal unterwegs und wir hören
aufmerksam zu. Damit die Kehle nicht so austrocknet hole ich unseren Weißwein
aus dem Kühlschrank und wir quasseln weiter bis die Müdigkeit zu stark wird.
13.11. - 15.11.06
Wir beschliessen heute einen Ruhetag einzulegen. Während ich mein Tagebuch
schreibe tauscht Jan an der Motorhaube unseres Landys Schrauben gegen sich
lösende Nieten aus. So wurschteln wir uns durch den Morgen, der wie im Flug
vergeht. Kalle, Vega und Jan machen sich auf die Socken ein wenig am Strand
spazieren zu gehen und ich bereite in der zwischen Zeit das Essen zu. Da wir nun
schon mal so Nahe am Meer sind lässt Jan es sich natürlich nicht nehmen baden zu
gehen und um uns Wasser zu sparen nimmt er das Duschgel gleich mit *g*. Als wir
alle frisch und gewaschen sind machen wir uns auf den Weg nach Safi und nach
einem Internet Café besuch überkommt uns schon wieder der Hunger. Wir sitzen in
einem kleinen Straßenlokal und dachten man hätte unsere Bestellung verstanden.
Jan der ja gar kein französisch spricht und versteht lässt uns mal machen, Kalle
hat sich und Jan bestellt und ich habe meine Bestellung direkt hinterher
gegeben. Es vergehen ca. 8 min. als mein Essen kommt und dann warten wir und
warten und warten. Wir haken nach und irgendwann hat es dann auch der letzte
kapiert. Dann kommt endlich nach ca. 30 min. Wartezeit das Essen, es wird alles
mögliche an den Tisch gebracht nur nicht das was die Männer eigentlich wollten.
Aber egal es wird gegessen was auf den Tisch kommt, und ganz zum Schluß als
alles andere schon aufgegessen ist, kommt doch tatsächlich noch das was wir
bestellt hatten. Ob das nun an unserem schlechtem französisch lag oder ob dass
hier halt so ist ? Wer weiß das schon ? Ist auch egal war trotzdem ein schöner
Tag.
Zum Frühstück hören wir mit Kalles Weltempfänger die Deutsche Welle und erfahren
das Herr Steinmeier Marokko und Mauretanien besuchen will. Na gut soll er halt
wenn es ihm Freude macht. Sonst gibt es über Afrika keine weiteren Meldungen.
Wir sind bereits auf dem Weg nach Essaouira und Landschaft die an uns
vorüberzieht ist phantastisch, wir fahren parallel zum Meer. “ Dort geht doch
ein Weg zum Strand runter ?! “ Jan fuchtelt mir mit der Hand vorm Gesicht rum.
Der Blinker wird gesetzt und abgefahren, Kalle folgt uns. Wir fahren bis ans ans
Meer, es ist sehr windig und der Sand unter unseren Füßen ist extrem weich, gut
dass wir nicht noch weiter nach vorne gefahren sind, sonst hätten wir uns sicher
eingegraben. Die Jungs lassen es sich natürlich nicht nehmen die Badehosen
anzuziehen und ins kühle Nass zu springen. Die Wellen die hier an den Strand
kommen sind teilweise echt gigantische Brecher. In Essaouira fühlen wir uns
nicht ganz so wohl, ein richtiger Touri - Ort. Kalle geht ins Internet Café, Jan
bestelllt sich was zu Essen und ich warte auf die beiden in einem Café und
trinke Tee. In dieser recht kurzen Zeit bekommt Jan 4X und ich 1X Haschisch
angeboten. Man kommt sich ja vor wie in Amsterdam *g*. Finden beim verlassen des
Ortes ziemlich schnell ein nettes Plätzchen abseits der Straße und machen es uns
gemütlich. Kalle hat frischen Fisch gekauft und als ehemaliger Koch ist es ihm
natürlich kein Problem ihn zuzubereiten, Jan hilft mir beim Feuerholz sammeln,
plötzlich haben wir besuch. 2 junge Marokkaner mit ihren Kamelen, wir grüßen
freundlich und sie grüßen zurück. Sie stehen jetzt am Wegesrand und
beratschlagen sich, ob sie zu uns kommen sollen oder lieber nicht. Nach ca. 10
min. haben sie sich entschieden zu uns zu kommen, sie sind sehr nett und hatlen
einen kurzen plausch mit uns. Sie wollen Zigaretten, wir wollen ein Foto und
schon haben wir einen Deal. Eine Zigarette ärmer und 5 Fotos später sind wir
wieder alleine. Endlich mal ein Lagerfeuer da warte ich (Sonja) schon so lange
drauf. Es ist einfach immer wieder schön am Feuer zu sitzen ganz egal wo man
ist. Zur Feier des Tages öffnet Jan unseren Kanister Eppelwoi (Apfelwein),
mmmmhhh schmeckt der lecker !!!!
Ich ziehe mich gerade an, als Kalle vorbeikommt und sich verabschiedet, wir
sehen uns in Taroudant wieder. Jan ist nicht besonders motiviert aufzustehen und
überhaupt sind wir heute Morgen recht langsam unterwegs. Es ist schon 12.00 Uhr
als Jan den Motor startet und wir nach Marrakesch aufbrechen. Um den Stadtplan
von Marrakesch zu verstehen braucht man wahrscheinlich Abitur, wir haben uns auf
jeden Fall völlig verfranzt. Ich (Sonja) glaube ungefähr zu wissen wo wir sind
und gebe Anweisungen. Die Gassen werden immer enger und verwinkelter und jetzt
stehen wir vor einem Torbogen durch den wir unmöglich durchfahren können, unser
Auto ist zu hoch. Ein junger Marokkaner auf einem Moped eilt uns zur Hilfe, ich
erkläre ihm wo wir hinwollen, er nickt und fährt vornweg. Er strengt sich an uns
genügend Platz zu verschaffen und winkt immer wieder, damit wir ihn nicht aus
den Augen verlieren. Geschafft wir sind wieder auf großen Straßen und halten
rechts an. Wir bedanken uns bei unserem Führer mit 10 Dirham (0,92 Euro) und
einer Zigarette. Um die Orientierung wieder zu bekommen sprechen wir einen
weiteren jungen Mann an, der zum Glück sehr gut englisch spricht. Er erklärt uns
das unser Stadtplan nicht ganz aktuell ist und einige Straßennamen sich geändert
haben. Da es nun schon wieder so langsam dunkel wird fahren wir auf einen
Campingplatz am Stadtrand. Wir sitzen jetzt vor unserem treuem Gandalf, essen
Bratkartoffeln mit Ei und ertränken den völlig chaotischen und missglückten Tag
in Marrakesch mit Eppelwoi.
16.11. - 20.11.06
Sind wach geworden, weil wir den Regen aufs Zeltdach prasseln hören, so ein
Mist, als ob der Tag gestern nicht schon schlecht genug war. Um die Stimmung
aufzuheitern gehen wir erst einmal heiß duschen, es kommt zwar mehr ein Rinnsal
als ein Wasserstrahl aus dem Duschkopf, aber wir wollen ja nicht meckern. Komme
gerade zurück zum Auto und Jan verkündet, dass die hier auch richtige
Wäschewaschbecken und Waschpulver haben, hochmotiviert schnappt er sich ein paar
dreckige Wäschestücke und legt los und ich muß sagen er macht eine gute Figur da
am Waschbrett. Nachdem wir mit allem fertig sind und alles wieder im Auto
verstaut ist, wagen wir es erneut in die Stadt zu fahren. Ein Parkplatz haben
wir recht schnell gefunden und nachdem ich (Sonja) über den Preis verhandelt
habe, mummeln wir uns in unsere Regenjacken und ziehen los. Wir schlendern durch
die Gassen machen hier und da ein Foto, kaufen Brot und da dass Wetter nicht
besser werden will, machen wir uns auf den Rückweg...” Weißt du wo lang ? “ “
Keine Ahnung “, alles sieht ähnlich aus und die Gassen sind total verwinkelt. “
Habe das GPS dabei “ grinst Jan, und navigiert und spielend zum Auto zurück. Es
ist schon 15.00 Uhr und wir starten in Richtung Taroudant, eine tolle Landschaft
liegt links und rechts neben unserem Weg, der uns durch die Berge bis über 1000
m hoch führt. Es geht so verdammt schnelle hier mit dem Sonnenuntergang und so
kommen wir mal wieder erst im dunkeln an. Kalle ist schon da, er steht auf einem
bewachtem Platz vor der Stadt, aber wir können nicht zu ihm. Das große Tor ist
verschlossen und kein Mensch da, Kalle steht hinter dem Tor, wir stehen vor dem
Tor, tja und nun ? Ein junger Marokkaner kommt vorbei und fragt was los ist, er
scheint zu wissen wo der Mann mit dem Schlüssel sich aufhält. Jan geht mit los
und nach 10 min. kommen sie zu dritt wieder. Das Tor wird geöffnet und wir
parken uns neben Kalle. Nach einem kleinen Snack hauen wir uns aufs Ohr.
Nach einem gutem Frühstück gehen wir gemeinsam nach Taroudat um uns die Stadt
anzuschauen, diesmal sind wir ohne GPS unterwegs, weil wir denken Kalle kennt
sich aus, weit gefehlt. Wir haben uns schon wieder verfranzt und laufen und
laufen und laufen.... der Rucksack klebt mir am Rücken und Jan der mit der
Kameratasche bestückt ist hat auch schon die Schweißperlen auf der Stirn. “
Jetzt weiß ich wo wir sind “ sagt Kalle “ unsere Autos stehen auf der anderen
Seite der Stadt “. Na toll ! Einstimmig entscheiden wir uns für ein Taxi, dass
uns wieder zurückbringt. Bevor wir weiterfahren haben wir uns erst eine kleine
Stärkung verdient dann geht es los, wir wollen ins Tal der Ammeln nach Tafraout.
Noch bevor die Sonne untergeht finden wir ein wunderschönes Fleckchen für die
Nacht. Ich bin auf der Suche nach Feuerholz und erspähe einen abgestorbenen
Baum, die Männer machen sich mit Axt und Säge an die Arbeit. Jan kümmert sich
gerade ums Feuer als er plötzlich mit einem Schrei und einem Satz Rückwerts
meine Aufmerksamkeit auf sich zieht. “ Was ist los ? “ will ich wissen, “ Ein
Skorpion “ der wohnte in dem gefälltem Baum und hat nun wahrscheinlich
unfreiwillig seinen Standort gewechselt. Er ist nicht besonders groß aber
pechrabenschwarz. Wir haben Respekt und machen einen Bogen um unseren Gast. Der
Abendd klingt aus bei einem schönen Lagerfeuer mit Rotwein für die Männer und
Prosecco für mich.
Haben es heute Morgen so früh geschafft aufzustehen, dass wir mit Kalle
gemeinsam frühstücken, unser Gast von letzter Nacht ist nicht mehr da, war ihm
wohl zu viel Trubel hier bei uns. Wir sind nun weiterhin durch die Berge
unterwegs nach Tafraout und es geht hier bis zu 1600 m hoch. Leben möchte hier
nicht, aber interessant ist die Landschaft allemal. Es wird Zeit ein paar
Lebensmittel aufzufüllen und während Kalle mal wieder im Internet ist erledigen
wir das. “ Mal wieder was grillen wäre gut “ meint Jan, “ Na dann kauf halt
Fleisch, ein Huhn oder so “. Nach einer kurzen Besprechung mit Kalle der auch
gerne Hühnchen isst, gehen die zwei gemeinsam zum Metzger. Zu teuer, auf zum
nächsten, auch zu teuer, beim dritten werden sie mit dem Preis einig und kommen
zurück mit einem ganzem Huhn. Na wenn die heute Abend nicht satt werden dann
weiß ich auch nicht. Ein kleines Stück Weg legen wir noch zurück und sind nun
direkt bei den blauen Steinen. Es ist noch früh und Jan geht die Sache gemütlich
in der Hängematte an. Als die Sonne gut steht kraxeln Jan und ich über die
Felsen um ein paar schöne Fotos zu erhaschen. Es ist wieder einer der schönen
Abende am Feuer, diesmal mit Grill, einem kühlem Getränk und viel Stille um uns
herum.
Wir sind schon wieder on the road, ein Blick auf die Uhr: 9.40 Uhr. Kalle fährt
vor uns her und als wir gerade einen kleinen Ort verlassen stoppt er und steigt
aus. “ Hier könnt ihr frisches Wasser tanken, falls ihr noch was braucht. ” Wir
stehen vor einem Brunnen, ganz modern mit Wasserhahn. Na ja der große Tank ist
noch voll, aber der kleine und der Wassersack nicht mehr ganz, also füllen wir
die schnell auf. Seit wir die Berge hinter uns gelassen haben wir die Landschaft
immer öder, hier ist absolut nichts, nur Strommaste und Gestrüpp, alles Eben, ab
und zu mal ein Kaff, hier und da sieht man schon Sahara Sand, sonst nichts. Wir
machen heute seit langem mal wieder richtig Strecke, was will man hier auch
sonst machen. Doch kurz vor Tan Tan kommt der “ Verkehr “ zum stehen - eine
Kontrolle, jetzt kommen zum ersten Mal unsere Vordrucke ( Name, Beruf,
Passnummer, Autonummer usw. ) zum Einsatz, an dieser Stelle dafür auch Dank an
Dagmar uns Stephan. Der Polizist faselt auf französisch und ich hab keine Ahnung
was er noch will. “ Passport Madame “ ja das versteh ich und geb sie ihm, dann
wird auch klar was er eigentlich will, er schaut nach dem Einreisedatum nach
Marokko. Ich gebe Zeichen dass ich verstehe und wir lachen gemeinsam, dann
dürfen wir passieren. In Tan Tan angekommen spazieren wir erstmal in dass nächst
Beste I-Café. Jan macht sich Sorgen um die Radlager, er glaubt sie haben zu viel
Spiel und will eine Mail schreiben. Unser Nachtlager ist heute nicht das
Schönste, aber viel Auswahl haben wir hier nicht, hier gibt es ja nicht einmal
einen Baum. Kaum haben wir uns eingerichtet bekommen wir jede Menge ungebetene
Gäste : Motten, Moskitos und sogar eine Heuschrecke ist dabei. Was soll’s der
Eppelwoi ist angebrochen und schmeckt wie immer köstlich.