West Sahara
20.11.06 - 23.11.06
Kurz vor Laayoune fahren wir über die noch markierte Grenze zur West Sahara. Oft
dringt uns während der Fahrt ein beissend, stinkender Geruch nach Fäkalien in
die Nase, echt übel. Laayoune selbst überrascht uns, in dieser absoluten Einöde,
ein so nettes und recht modernes Städtchen anzutreffen haben wir nicht erwartet.
Die Leitung im I-Café ist schnell, schneller auf jeden fall wie der Typ der uns
Geld tauscht. Bei einer Werkstatt machen wir noch einmal halt, wegen der
Radlager, aber die Jungs hier meinen die wären gut so, haben wahrscheinlich noch
nie so gute Radlager gesehen. Jan beschließt es bei Gelegenheit selbst zu
machen. Unser Schlafplatz ist heute mal wieder richtig nett, wir stehen direkt
hinterm Strand und lassen es uns gut gehen...
Jan und Kalle haben ein gutes Plätzchen gefunden um die Radlager nachzustellen,
sie haben sich in ihren Arbeitsdress geschmissen und sind am Schrauben. Nach
getaner Arbeit sind wir uns alle einig, wir brauchen ein Bad, die Wellen die ans
Ufer rollen sind teilweise so heftig, dass man nicht stehen bleiben kann, aber
egal wir haben viel fun. So gut erfrischt beschliesse ich, dass jetzt Haare
schneiden angesagt ist, Jan sieht aus wie ein Wollknäuel und ich freue mich
schon endlich mal wieder die Maschine in die Hand zu nehmen. Marc befindet das
Ergebnis für gut und lässt sich auch gleich scheren. Nachdem wir die Autos
wieder bepackt und alles verstaut haben, geht es weiter, doch diesmal fahren wir
alleine weiter. Kalle, Marc und Ilona wollen noch mal nach Laayoune rein was
besorgen. Wir haben eine Koordinate als Treffpunkt und düsen los. Die
Teerstrasse hier ist sensationell, so eine gute Strasse gibt es bei uns in
Deutschland glaub ich gar nicht. Wir sind schon fast in Boujdour als sich mal
wieder eine Kontrolle auftut. Ich gebe dem nettem Polizist einen Zettel den er
aufmerksam studiert, dann will er wissen, ob wir Humanitär unterwegs sind und
Sachen verschenken für Krankenhäuser oder Schulen. mir ist sofort klar worauf er
hinaus will und sage nein wir machen nur Urlaub. Damit ist er zufrieden und
fahren weiter. Die Stadt liegt jetzt direkt vor uns undd somit auch eine weitere
Kontrolle, bei der wir problemlos durchkommen. Plötzlich ist die Strasse 6spurig
und ein Schild sagt uns dass man nur 40 km/h fahren darf, ein netter Kontrast.
Wir halten um ein paar Kleinigkeiten zu kaufen. Noch 20 km bis zu dem Punkt an
dem wir uns alle wieder treffen wollen, eine weitere kontrolle lassen wir über
uns ergehen und suchen jetzt die Abfahrt zum Schlafpunkt. “ Wir entfernen uns
schon wieder davon” “ Laß uns drehen und doch den Abzweig da vorne probieren”.
Der ist es auch, ein schöner Platz hier, wenn nur der sch..... Wind nicht wäre.
Es ist schon dunkel da sehen wir die andern kommen. Der Tag klingt aus bei Bier
und Wein und lustigen Geschichten....
nach einigen km on the road verändert sich Landschaft, es ist felsiger hier,
kleine und mittelgroße Felskugeln ziehen nun links und rechts an uns vorbei. Für
unsere Mittagspause fahren wir wie immer ein Stück von der Straße ab. Kaum haben
wir uns dort niedergelassen, kommt schon besuch. Eine handvoll Männer will
wissen, was hier machen. Ilona erklärt unser Anliegen und dann gehen sie wieder.
Wir schauen ihnen nach, da stehen doch wirklich mitten in der Pampa hinter einem
Hügel ein paar Zelte ... unglaublich. Kurz vor Dakhla bleiben die anderen stehen
und stellen die Autos ab für die Nacht. Jan und ich fahren nach Dakhla rein um
einzukaufen. Klar das der erste Stopp wieder eine Kontrolle ist. “Jan da ist ein
Copy Shop fahr hier mal rechts ran”. Ich will unsere Kontrollzettel kopieren
lassen, die gehen ja weg wie warme Semmeln. Ich frage den Betreiber was ein
Kopie kostet - 1 Dirham - nun gut, ich will 10 Kopien und zeige ihm das zwei von
den Zetteln auf ein DinA4 passen. Nach dem kopieren schneidet er sie mir auch
noch durch, sehr nett. “Vingt Dirham” sagt er lächelnd - was 20, wieso das denn
??? Er meint er habe 2 Zettel auf den Kopierer gelegt und jeder Zettel kostet 1
DH. So nicht, nicht mit mir ! Nach kurzem hin und her gebe ich ihm die
eigentlich vereinbarten 10 DH und gehe. Er lächelt zwar nicht mehr, aber er weiß
wohl auch dass er nicht so ganz im Recht ist. Sind wieder zurück bei den anderen
und kämpfen gegen den Wind, es steht uns wohl eine unruhige Nacht in unserem
Dachzelt bevor....
Heute wollen wir an die Grenze und darum sind wir schon früh unterwegs und
machen Strecke. Unsere Mittagspause ist mal wieder unterhaltsam, ein junger Mann
kommt vorbei spaziert, er ist sehr nett und will wissen, ob wir ein Problem
haben. Wir plappern mit ihm halt so das Übliche, dann telefoniert er, ja er ist
gut ausgestattet. Er sagt er hat mit seinem Chef gesprochen und er soll unsere
Kennzeichen aufschreiben und weil er Spaß dran hat lassen wir ihn machen. Zu
guter letzt schreibt er Kalle seine Telefonnummer auf, damit wir ihn anrufen
können, wenn wir Hilfe brauchen. Besonders weit sind wir jetzt nicht gerade
gekommen, aber bevor wir uns in Grenzgetümmel werfen haben wir beschlossen noch
mal ins Wasser zu springen. Die Abkühlung tut uns allen gut und frohen Mutes
fahren wir auf die Grenze zu. Die Sache hier läuft in mehreren Etappen und als
erstes gehen wir mit unseren Pässen zu einem Grenzbeamten, der alles fein
säuberlich in ein überdimensionales Buch einträgt, beim nächsten holen wir
Zettel die wir ausfüllen und mitsamt den Pässen beim nächsten abgeben. Jetzt
warten wir, schließlich sind wir nicht die Einzigsten. Als wir endlich unsere
Pässe wiederhaben kommt der Autokontrolleur und der will lediglich wissen, ob
wir was spezielles (was auch immer das sein soll) dabei haben. Natürlich nicht -
wir dürfen fahren ! Knapp eine Stunde hat das nun gedauert und nach wenigen
Metern steht da schon wieder einer der einen zettel haben will. Die Teerstraße
endet abrupt, wir sind nun also in Mauretanien......