Benin
30.01.07 - 01.02.07
Der Beamte blättert in unseren Pässen, fragt nach dem Visa, wir erklären
das wir keines haben und auch nur das 48 Stunden Visa brauchen. Er macht sich
also an die Arbeit, es herrscht reger Betrieb hier an der Grenze und während wir
so die ganzen Beamten beobachten stelle ich fest, das wir wohl den langsamsten
erwischt haben. Überall hier hängen Unmengen von Uhren an den Wänden, mit den
verschiedenen Zeiten anderer Städte, wie z.B. New York und Tokio, dabei fällt
mir auf das die Uhr für Benin eine Stunde später anzeigt, als es eigentlich ist.
Der gute Mann der die Visa in unsere Pässe bastelt ist endlich fertig und wir
können weiter ziehen zum Zoll. Auch hier sind die Jungs nicht die schnellsten,
aber sie machen wenigstens alles richtig. Man teilt mir mit, das ich noch den
Fahrzeugschein ein Häuschen weiter vorzeigen muss, also gut daran soll es nicht
liegen. Die Frau hier am Schalter fragt mich nach meinem Namen, dem Kennzeichen,
der Autofarbe und nach der Marke, “ Land Rover “ sage ich, sie schaut mich an,
schaut das Auto an und schreibt Toyota L. in ihr Buch. Na das soll einer
verstehen, ich spare mir jedes weitere Wort und kann gehen. Jetzt sind wir also
in Benin, 48 Stunden Zeit um an die Grenze zu Nigeria zu kommen, haben uns für
den Übergang bei Nikki entschieden und müssen ordentlich auf die Tube drücken.
Schlage noch mal den Reiseführer auf und stelle fest, das wir wirklich eine
Stunde später haben, hier beginnt eine neue Zeitzone. Sind schon ein Stückweit
unterwegs als ich mir unsere Visa betrachte. Das ist doch nicht zu fassen, hat
der Typ sich doch so viel Zeit gelassen und es nicht einmal geschafft unsere
Namen richtig zu schreiben. Im Visa von Jan steht : Jan Behler, der Pass wurde
Ausgestellt in Gemeinde, in meinem Visa steht das ich Celler Geb. heiße und
Ausgestellt ist der Pass in Messl. Bin es ja schon gewohnt, das sie die Sache
mit dem Mädchennamen nicht verstehen, aber das wir jetzt nicht mal mehr den
selben Nachnamen haben lässt zu Wünschen übrig. Claudia und Werner sind uns
nicht begegnet als wir schon spät am Abend unser Zelt aufschlagen.
Es ist 8.00 Uhr in der Früh und wir sind schon unterwegs um heute die
Strecke bis an die Grenze zu schaffen. Die Landschaft ist wie überall hier eher
langweilig nur Buschsavanne und der größte Teil davon verbrannt, die einzige
Abwechslung hier ist die Baumwolle. Links und rechts der Straße liegt überall
Baumwolle, die die völlig überladenen Lastwagen während der Fahrt verlieren. Es
sieht auf den ersten Blick aus, als ob da Schneereste an der Straße liegen
würden, nur ist es dafür definitiv zu heiß. Bis Ndali ist die Strecke gut zu
fahren, von hier aus ist das letzte Stück Piste, wir sind uns nicht sicher, ob
die zwei nun vor oder hinter uns sind, hoffen nur, dass wir uns noch vor der
Einreise nach Nigeria finden werden. In Nikki ist der erste Ausreiseposten der
Zoll, wir fragen, ob schon zwei Motorradfahrer hier gewesen sind, die Antwort
ist nein. Wir haben sie sicher heute Morgen überholt, aber weit können wir nicht
auseinander sein. Der Polizeiposten an den wir noch müssen ist 20 km weiter. Die
Beamten hier sind sehr nett, viel Verkehr herrscht nicht und nachdem alles
erledigt ist fragen wir, ob wir die Nacht hier verbringen können, da es schon
recht spät ist. Nach kurzen Diskussionen sind alle einverstanden und wir
schlagen unser Lager direkt an der Grenze auf, hier kann man uns nicht
verfehlen.
Wir haben gerade gefrühstückt, als einer der Polizisten zu kommt und
fragt, ob er ein Bild mit uns machen darf, “ Yes, no problem”. Er hat extra
jemand organisiert der uns fotografiert. Das ist die Gelegenheit für uns
ebenfalls ein Foto zu ergattern und fragen nach. Auch er gestattet uns eins,
aber er muss erst seine Uniform ausziehen, schade genau das wollten wir nicht.
Nach der Fotosession tauschen wir noch Adressen aus, dann sagt er plötzlich, das
wir noch ein Bild von ihm machen könnten mit Uniform, aber nur von ihm. Wir sind
begeistert und zücken erneut die Kamera. Wir tingeln ziemlich lange rum in der
Hoffnung, das Werner und Claudia bald hier auftauchen, aber als sie um 11.30
noch nicht hier sind, verabschieden wir uns und steuern auf Nigeria zu.