Burkina Faso
27.12.06 - 02.01.07
Am Grenzposten in Tiou stellen wir fest das unsere Visa abgelaufen sind,
ups. Na ja alles kein Problem wir bekommen hier ein 7 Tage Transit Visa. In
Ouahigouya beginnt auch wieder der Asphalt und so rollt es sich leichter. Finden
ein ganz angenehmen Platz in Ouagadougo, haben aber nicht vor hier unbedingt den
Jahreswechsel zu verbringen. Nutzen die Zeit hier lediglich um alles wieder auf
Vordermann zu bringen, auf den Märkten hier bekommt man wirklich alles. Was uns
hier besonders ins Auge fällt sind die vielen Geier die hier über der Stadt ihre
Kreise ziehen. Am 30.12. machen wir uns wieder auf die Socken, wir wollen nach
Ghana, denn nun ist seit gestern auch noch das Wetter doof. Total verhangen und
staubig, wir wollen Sonne und endlich mal wieder ans Meer. Im Kreisverkehr winkt
uns ein Polizist raus, er will uns weiss machen das wir über rot gefahren sind.
Zum einen konnte er von seinem Standpunkt aus überhaupt nicht sehen, ob die
Ampel rot war und zum anderen waren wir ja schließlich nicht die einzigsten die
angeblich über rot gefahren sind. Wir erklären ihm also freundlich aber
bestimmend das wir keinen Fehler gemacht haben. “ Driver Licence” sagt er nur
und fuchtelt mit den Händen. Ich gebe ihm eine Kopie und jetzt regt er sich auf,
wir müssten ihm das original geben, aber die Tour kennen wir schon, wenn er das
Original hat müssen wir zahlen sonst bekommen wir es nicht wieder. Nach langem
hin und her startet Jan einfach wieder den Motor, ich biete ihm ein letztes Mal
die Kopie an und dann fahren wir. Er schwingt sich nicht auf sein Moped um uns
zu verfolgen wir atmen durch und verlassen die Stadt. Auf dem Weg Richtung Po
fährt man automatisch durch einen Nationalpark, es gibt allerdings nur die
Hauptstrasse hier die man auch nicht verlassen darf. Tiere sehen wir kein
einziges, nicht einmal einen Vogel, dafür aber einen ziemlich heftigen
Buschbrand inklusive brennendem Autoreifen. Schwarze Rauchwolken nehmen uns für
einen Augenblick jegliche Sicht. Wir fahren einen weiteren Park an der mehr oder
weniger auf der Strecke liegt, dort erklärt man uns allerdings das wir nicht in
unseren Autos übernachten können nur in dem Camp das für uns nun viel zu weit
entfernt ist um vor der Dunkelheit dort anzukommen, und die Preise hier sind
echt gesalzen, alles wird einzeln gerechnet sogar die Fotoapparate. Wir lehnen
also dankend ab und suchen uns einen Schlafplatz. Ein neuer Tag neues Glück wie
man so schön sagt, also auf zur Grenze. Den Grenzposten auf burkinischer Seite
haben wir in einer halben Stunde hinter uns, jetzt geht’s endlich nach Ghana.
Der Beamte hier ist ein echter Muffel und sofort sehr ungehalten als er
feststellt das wir kein Visa haben. Er klatscht uns eine Preisliste vor die Nase
- 100 US Dollar pro Visa - wir sind geschockt, von wegen an der Grenze sind die
Visa günstiger. Wir beratschlagen uns kurz und sind uns einig, wir fahren zurück
nach Ouagadougo und wollen uns dort das Visa besorgen. So, also doch Sylvester
in Burkina Faso, na gut dann machen wir eben das Beste draus. Wir organisieren
uns ein Taxi, was sich schwierig gestaltet da sie wohl alle zur Feier des Tages
horrende Preise veranschlagen. Sind auf der Suche nach einem Lokal um was
anständiges zwischen die Kiemen zu bekommen, aber entweder sind die Dinger
geschlossen oder es ist überhaupt niemand sonst drin und das ist kein gutes
Zeichen. Nach einer halben Ewigkeit stillen wir unseren Hunger schließlich an
einer Burgerbude. Frisch gestärkt nehmen wir erneut Anlauf und gehen in eine
“Disco”. Die Musik hier ist viel, viel zu laut und die Stimmung ungefähr so wie
in einer deutschen Disco morgens um 4.00 Uhr, wenn die meisten schon abgerückt
sind und nur noch ein paar einzelne Hansel versuchen sich auf der Tanzfläche auf
den Beinen zu halten. Wieder zurück an unseren Autos drehen wir unsere Musik
auf, warten auf den Countdown und bereiten die Getränke vor. Um zwölf Uhr
stossen wir mit Sekt auf das neue Jahr an und sind gespannt was es wohl für uns
bringen wird. Das Wetter im neuen Jahr ist unverändert bescheiden, wir haben uns
aber mittlerweile schlau gemacht und wissen nun das der Harmattan begonnen hat,
ein Staubwind aus der Sahara, der sehr unangenehm sein kann. Auf der Botschaft
von Ghana müssen wir feststellen das diese noch geschlossen hat und zwar bis zum
04.01. Na so ein Mist ! Wenn wir jetzt warten wollen bis die Botschaft wieder
öffnet müssen wir unser Visa für Burkina Faso verlängern sonst kommen wir mit
der Zeit nicht hin. Lange Rede kurzer Sinn, wir beschliessen nach Togo zu fahren
um vielleicht von dort im Norden Ghanas einzureisen zu können. Da wir recht spät
dran sind drücken wir auf die Tube, ein Teil der Strecke ist zwar Piste aber wir
kommen gut voran. Die Ausreise ist wie beim ersten Mal auch ohne besondere
Vorkommnisse. Da es schon recht spät ist hätten wir gerne zwischen den Ländern
einen Schlafplatz gesucht, ist hier aber leider nicht möglich, da die
Grenzposten direkt hintereinander liegen, also dann mal schnell nach Togo...