D.R. Kongo

17.03.07 - 19.03.07

Die Pässe geben wir in einem kleinen Wellblechcontainer ab, da ja auch hier alle Daten eingetragen werden müssen, des weiteren fragt man hier auch nach unseren Berufen und nach der Reiseroute von Deutschland bis hier her usw. Während ich also in dem kleinen Container sitze versuchen die Jungs draussen noch etwas zu organisieren um doch noch das Carnet gestempelt zu bekommen. Die Pässe werden dann weiter gereicht zum Chef, der höchstpersönlich stempelt und unterschreibt. In der Zwischenzeit wurde mit dem Chef des Zolls telefoniert und es hat sich einer bereit erklärt mit uns mit zu fahren und uns den Weg zu ihm nach Hause zu weisen. Natürlich passiert das alles nicht ganz selbstlos, fünf Dollar sind wir für den Anruf losgeworden und der Mitfahrer will auch noch mal fünf Dollar haben. Aber was bleibt uns schon übrig, schließlich wollen wir nicht das Wochenende am Grenzposten verbringen. Der Chef de la poste ruft uns noch mal zu sich, er will wissen, ob wir Geld bezahlt haben für die Hilfe die uns Angeboten wurde, denn Touristen hätten hier nichts zu bezahlen, er dulde keine Korruption. Chris erklärt, das wir lediglich für die Telefonkosten aufgekommen sind und damit ist die Sache abgehakt. Also los, bevor es dunkel wird. Wir nehmen einen vom Zoll mit und ich setzte mich hinten ins Auto. Die Piste entwickelt sich zur reinsten Motorcross Strecke, es ist sandig und geht relativ gleichmässig auf und ab. Dann wird es wieder flacher, hier und da ein paar Wasserlöcher, bis wir endlich in dem Nest ankommen ist es dunkel. Der Chef vom Zoll ist sehr nett, allerdings kann er uns keinen Stempel ins Carnet machen, den der ist an der Grenze in einer Schublade eingeschlossen. Er füllt die Carnets aus und unterschreibt, zur Sicherheit gibt er uns noch seine Telefonnummer. Wir sind geschafft, wenn das mal kein anstrengender Tag war. Wir verbringen die Nacht in einer Mission.

Neuer Tag, neues Glück, aber nicht lange. Die Piste ist schlammig, hat tiefe LKW Furchen, oft mit Wasser gefüllt und wir fahren oft in Schräglage. Es dauert also nicht lange bis wir uns festgefahren haben. Es geht nichts mehr, weder vor noch zurück, unser Auto sitzt komplett auf. Wir schaufeln die Räder frei und legen die Sandbleche unter und zur Sicherheit kommt noch der Bergegurt zum Einsatz. Chris zieht uns raus und es kann weiter gehen. Nach einer Weile auf relativ guter Piste können wir keine anderen Fahrspuren mehr sehen, was uns stutzig macht. Wir vergleichen die Karte mit unseren GPS Punkten und kommen zu dem Entschluss, das wir verkehrt sind und drehen um. Schade eigentlich den jetzt sind wir wieder auf schrecklicher Schlammpiste unterwegs. In Boma stoppt uns eine Polizeikontrolle, der Beamte kommt, sehr eigenartig unser Auto betrachtend, zu uns und fragt, ob wir Militär sein. Wir verneinen, “ We are Tourists”. Er wirft einen Blick ins Auto, deutet auf die Afrika Landkarte, die zwischen uns liegt und meint wir hätten aber doch eine Karte, ob wir sicher nicht Militär sind. Wir wiederholen “We are Tourists”. Immer noch ungläubigen Blickes lässt er sich unsere Pässe geben, blättert suchend nach dem richtigen Visa drin rum, betrachtet sich eine Weile das Visa von Nigeria und gibt sie uns dann zurück. Wir dürfen fahren.

Matadi liegt vor uns und somit auch schon wieder ein Grenzübergang. Trotz der fehlenden Stempel in den Carnets haben wir beim Zoll keine Probleme. Die Beamten sprechen zwar untereinander über den nicht vorhandenen Einreisestempel aber stellen uns keine Fragen. Einen Blick ins Auto wollen sie noch werfen - kein Problem. Der Zollbeamte lässt mich einige Schrankfächer öffnen, in einem Fach entdeckt er eine kleine, durchsichtige Dose mit losem Tee und bekommt große Augen. Das will er genauer sehen, ich öffne ihm die Dose, sage “It´s Tea” und halte es ihm unter die Nase. Damit ist die Durchsuchungsaktion auch beendet, hat er wirklich geglaubt wir fahren Drogen spazieren und hätten diese dann einfach so im Schrank rumliegen ? Beim nächsten Posten geben wir unser Pässe und Impfausweise ab, der Reihe nach werden wir ins Büro gerufen um die Namen unserer Eltern und unseren Beruf anzugeben, es zieht sich wie Gummi. Schließlich kommt noch ein Beamter dazu der den Fahrzeugschein sehen und ebenfalls die Autos kontrollieren will. Erst hinter der Schranke bekommen wir endlich unsere Pässe wieder und fahren ein Stück weiter vor die nächste Schranke, den Grenzposten von Angola.

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