Sambia
16.04.07 - 20.04.07
Das Visa können wir hier direkt an der Grenze bekommen, was uns
allerdings etwas ärgert sind diverse Posten die wir noch zusätzlich bezahlen
müssen. Eine Art Abgas- Tax wird verlangt und dann wollen sie noch mal Geld für
den Distrikt. Wir diskutieren lange rum, aber es scheint wirklich eine
offizielle Sache zu sein und wir bezahlen. Nach gut zwei Stunden haben wir auch
keine Lust mehr, uns rumzuärgern. Da es schon recht spät ist und Livingstone
noch gut 100 km entfernt, beschliessen wir kurzer Hand heute endlich mal wieder
wild zu campen. Frauke und Robert sind auch einverstanden. Schon seit einigen km
haben wir keine Menschen, keine Häuser und auch keine anderen Autos gesehen, wir
biegen einfach in den Wald ab und suchen uns einen schönen Platz hinter den
Bäumen, so das man uns von der Strasse aus nicht sehen kann. Das Feuer für das
Grill Fleisch anzubekommen gestaltet sich als schwierig, es hat wohl vor nicht
all zu langer Zeit geregnet, das Holz ist nass. Mit vollem Einsatz und viel
Geduld schaffen wir es dennoch ein Feuer zu machen.
In Livingstone checken wir bei Jollyboys ein. Wir wollen ein paar Tage
hier bleiben, ein bisschen ausspannen, die weitere Strecke ausarbeiten und
natürlich die Victoria Fälle sehen. Die Anlage hier ist echt nett, es gibt einen
Pool, man kann Billard und Tischtennis spielen, Internet Zugang haben sie hier
auch und überall liegen grosse Kissen und Matratzen wo man sich hinlümmeln kann.
Es ist Mitten in der Nacht, ich bin wach geworden, weil Jan rumhampelt
und irgendwas plappert. Dann sehe ich selbst was los ist. Zwischen dem
Aussenzelt und dem Moskitonetz ist irgendein Tier unterwegs. “Ich bin wach
geworden, weil ich es an meinem Bein gemerkt habe” “Mach doch mal Licht an,
vielleicht ist es ein Frosch oder so”. Im Lichtkegel der Stirnlampe klotzt uns
eine Katze blöde an. Wir haben etwas Mühe sie zu vertreiben, anscheinend gefällt
es ihr bei uns da oben. Wir fallen zurück in unsere Kissen und haben den Rest
der Nacht ruhe. Um 10.00 Uhr startet der “Touribus” zu den Victoria Fällen, in
denn wir uns auch setzten. Wir haben gehört, dass die Sicht zur Zeit nicht so
gut sein soll, zuviel Wasser sorgt für eine extrem starke Gischt. Direkt hinter
dem Einlass kann man Regenmäntel mieten, was uns etwas übertrieben erscheint,
wir gehen so wie wir sind. Am ersten Aussichtspunkt sind wir angenehm
überrascht, man sieht sehr gut. Je weiter wir laufen um so feuchter wird es, wie
ein feiner Nieselregen. Dann wird es richtig Nass, es ist unglaublich, wie ein
heftiger Regenguss, von den Wasserfällen sieht man gar nicht mehr, wir sind
völlig eingehüllt in weisse Gischt und mittlerweile triefend nass bis auf die
Haut. Das wäre echt ein Foto wert hier, aber um eines zu machen bräuchte man ein
Unterwassergehäuse für die Kamera. Als wir wieder im Trockenen sind machen wir
erst mal einen Schadenscheck, alles was wir in unseren Hosentaschen hatten in
triefend nass : Geld, Visitenkarten und Zigaretten. Trotz der Regenhaube, die
wir über den Rucksack gezogen haben, steht Wasser drin, wir packen alles aus
legen uns und all das Zeug in die Sonne. Leider muss ich feststellen, das die
Digi Cam den Ausflug wohl auch nicht ganz überstanden hat. Sie war zwar
zusätzlich in eine Plastiktüte gepackt, hat aber anscheinend doch zuviel Wasser
abbekommen. Es ist zwar noch nicht alles ganz trocken, aber es gibt noch einige
andere Wege zu guten Aussichtspunkten, auf denen man nicht so nass wird. Ab und
an kreuzt ein Pavian unseren Weg und die Besichtigungstour wird zum reinsten
Fitnessprogramm, einige hundert Stufen geht es abwärts, unten angekommen haben
wir das Gefühl in einem botanischem Garten zu sein, jetzt kraxeln wir weiter
über grosse Felsbrocken bis wir direkt ans Wasser kommen. Das Wasser kommt hier
mit einem Affenzahn angeschossen und wirbelt wie in einem grossem Auffangbecken
umher, dreht sich zu einem Strudel, eine irre Strömung, wenn es einen hier
reinhaut - na dann gute Nacht. Wieder zurück bei Jollyboys müssen wir uns erst
mal von der Anstrengung erholen und legen uns an den Pool. Die Digi Cam ist
wieder getrocknet und lässt sich auch wieder einschalten, fotografieren kann man
auch, aber es funktionieren nicht mehr alle Einstellungen - Shit !
Wir verbringen viel Zeit im Internet, lesen Reiseführer und Berichte.
Wir wissen noch nicht so genau, ob wir unsere Rückreiseroute genau so gestallten
wollen, wie wir es noch zu Hause geplant haben. Ob wir bis Djibouti fahren und
dann verschiffen, oder ob eine Überseefahrt schon früher stattfinden wird ist
noch unklar. Wir versuchen möglichst viele Informationen zu bekommen und dann
mal sehen wie sich alles so ergibt und wo es uns hin verschlägt.
Für Frauke und Robert ist es an der Zeit weiter zu ziehen, die
Motorräder sind bepackt und die Beiden in Montur. *Wünschen euch eine gute Fahrt
und noch viele tolle Erlebnisse auf eurer Heimreise*
21.04.07 - 22.04.07
Gestern haben wir zu unserer grossen Überraschung noch Dankmar
kennengelernt, Frauke und Robert haben uns bereits von ihm erzählt. Die 3 haben
sich in Namibia schon kennengelernt. Jetzt wollen sie sich wieder treffen und
zusammen Richtung Europa steuern, schade das sie sich jetzt so knapp verpasst
haben. Dankmar ist bereits seit über 20 Monate mit seinem Motorrad in der ganzen
Welt unterwegs. Wir sitzen viel zusammen und tauschen uns aus, reden über das
Reisen in verschiedenen Ländern, Mentalitäten und Müll.
Sambia selbst hat sicher noch einiges zu bieten, aber wir wollen unsere
Tour in Botswana fortsetzen. Wir finden das es nun Zeit wird endlich ein paar
wilde Tiere zu sehen. Wir verabschieden uns von Dankmar, der nun auch
weiterzieht um Frauke und Robert ein zu holen. *Wir wünschen dir das alles
weiterhin so Problemlos läuft, eine gute Heimreise*
Die Ausreise geht schnell und einfach über die Bühne, was etwas länger
dauert ist das Geld tauschen auf dem Schwarzmarkt. Etliche hier wollen uns Geld
wechseln, wir picken uns einen raus und verhandeln. Der Kurs ist für uns nicht
besonders gut, aber wir haben keine grosse Wahl, es ist Wochenende die
Wechselstuben haben alle geschlossen. Um von hier aus nach Botswana zu kommen
müssen wir mit der Fähre über den Zambezi, das Ticket dafür kostet sage und
schreibe 20 US $.