Namibia
30.03.07 - 08.04.07
Klar war ja, dass hier die Schlange nicht kleiner ist, als auf der
angolanischen Seite. Der Unterschied ist , das die Leute nur Stossweise ins Büro
gelassen werden. Sobald sich die Tür öffnet schieben und drücken sie wie
verrückt um nach vorne zu kommen, es ist wie früher zu Schulzeiten, wo alle
gleichzeitig versuchen in den Bus einzusteigen. Auch hier dürfen wir erst mal
wieder einen Fiche ausfüllen und uns dann hinten anstellen. Während ich in der
langen Schlange warte bis ich an der Reihe bin, erledigt Jan die Sache beim Zoll
und bezahlt die Strassengebühr für unseren Namibiaaufenthalt. Als erstes machen
wir uns auf die Suche nach einer Werkstatt, es wird höchste Zeit, das Gandalf
einen Öl - und Filterwechsel bekommt. Wir fragen an verschiedenen Tankstellen,
bis sich endlich einer findet der uns weiterhelfen kann und uns zu einer
Werkstatt bringt. Die Jungs hier sind supernett und arbeiten ordentlich. Beim
betrachten des alten Filters kann man gut sehen, dass der Diesel mit Wasser
gepanscht war. Jetzt qualmt unser Auto endlich nicht mehr so schlimm. Finden
einen Übernachtungsplatz im Hof eines einfachen Guest Houses, wir stehen zwar
mitten auf einer Baustelle, aber egal, es ist günstig, Toilette und Dusche sind
sauber und man kann sogar heiß duschen.
Unser erstes Ziel in Namibia sind die Epupa Fälle,
die im Nordwesten direkt an der Grenze zu Angola liegen. Bis kurz nach Ruacana
sind wir auf astreinem Asphalt unterwegs, dann auf gut zufahrender Piste. Immer
mal wieder müssen wir durch kleinere Wasserlöcher, bis wir plötzlich vor einem
Bach stehen, der recht tief aussieht und auch nicht mit einmal Gas geben
durchfahren wäre. Um sicher zu gehen, das wir auch hier sauber durchkommen,
steige ich also aus und laufe durch. Erst steht mit das
Wasser nur bis zu den Waden, als
ich so ziemlich in der Mitte ankomme habe ich wohl die tiefste Stelle erreicht.
Von meinen Beinen ist nicht mehr viel zu sehen, nur noch mein Hintern ist über
Wasser. Auf der anderen Seite angekommen warte ich jetzt auf Jan und seine
Fahrkünste. Gandalf schiebt eine Wahnsinns Bugwelle vor sich her, das Wasser
schwappt bis zur Frontscheibe. Na hoffentlich kommen davon nicht noch mehr.
Die Strecke für die wir uns entschieden haben, hat es teilweise ganz
schön in sich. Es ist steinig, oft steil und sind auch hier und da tiefe Furchen
im Boden. Immer mal wieder sehen wir ein paar Himba. Die Himba sind Hirten und
Halbnomaden, besitzen hauptsächlich Rinder, aber auch Ziegen und Schafe. Sieht
schon interessant aus, mit der rötlichen Farbe auf der Haut und im Haar, oft
toll geschmückt und faszinierende Frisuren, aber riechen kann man sie schon 3
Meter gegen den Wind. Ein Teil der Strecke ist total überschwemmt, wir wissen
das es für dieses Stück eine Umleitung gibt, haben allerdings Probleme diese zu
finden. Wir sind zu Fuß unterwegs auf der Suche nach der Piste, nach circa einer
halben Stunde glauben wir den richtigen Weg gefunden zu haben und versuchen
unser Glück. Die Spuren werden nach und nach deutlicher, wir sind richtig. Es
schon wieder mal dunkel als wir endlich bei den Epupa Falls ankommen.
Sind früh auf den Beinen
um die Wasserfälle in einem schönen
Licht zu erleben. Es ist schon malerisch hier aber wird nun auch schon fast
wieder zu heiß und Hunger haben wir auch. Jan will noch ein Stück weiter gehen
um ein paar Fotos zu schießen, ich gehe zurück zum Camp und bereite das
Frühstück vor. Breiten die Landkarte vor uns “Laß uns eine kleine Piste nach
Opuwo nehmen”, gesagt - getan. Stecken uns eine Route in TTQV und übertragen die
ins GPS. Bevor wir allerdings durchstarten gönnen wir uns noch eine Abkühlung
bei den Epupa Fällen. Die Piste ist Prima, die Landschaft schön und ausser uns
weit und breit kein Auto. Nach einem kleinem Mittagstop übernehme ich das Steuer
und darf nach kurzer Zeit schon feststellen, das die Piste immer schmäler und
schlechter wird. Mir wird die Piste zunehmend zu haarig und ich verziehe mich
wieder auf den Beifahrerseite. “Wenn ich gewusst hätte, das die Piste so Scheiße
wird, wären wir direkt nach Opuwo gefahren.” Es wird wirklich zunehmend
schlechter, immer schwieriger, immer enger, müssen oft die Fensterscheiben hoch
machen, weil die Büsche und Bäume so weit in die Piste hineinragen. Plötzlich
fällt mir auf, das unser Gps anzeigt, dass wir zum nächsten Punkt nach Nordwest
fahren sollen, uns aber in Richtung Südost bewegen, was eigentlich auch
logischer ist. Wir sind verwirrt. Also Laptop raus und online Modus einschalten.
Na toll, haben uns mal wieder verfranzt ! Um auf die richtige Piste zu kommen
müssten wir wieder ein großes Stück zurück, aber ob uns dann der Sprit bis Opuwo
reicht ist fraglich. Wir fahren also im Kreis und kommen beim Ausgangspunkt
wieder auf die große Piste. Mit den letzten Tropfen Diesel im Tank erreichen wir
Opuwo, das war knapp.
Unsere Reise geht weiter nach Süden und circa 60 km hinter Sesfontein
sehen wir die ersten Zebras und immer mal wieder ein paar Springböcke, aber
leider für ein gutes Foto immer zu weit weg. Die Temperatur erinnert uns an
Mali, weit über 35°, da bleibt das schwitzen nicht aus. In Twyfelfontein auf dem
Camping lernen wir Andrea & Carsten kennen, die Zwei sind in der letzten Woche
ihres 4 Wochen Namibia Urlaubs. Sitzen lange zusammen geniessen ein paar kühle
Bier und quatschen über Gott und die Welt.
In den steinigen Hängen von Twyfelfontein ist eine große Ansammlung von
alten Steingravuren zu bewundern. Am häufigsten sind Tiere zu sehen : Elefanten,
Giraffen, Antilopen, Zebras, Nashörner, sogar Robben und am berühmtesten ist die
Gravur von einem Löwen mit einem ungewöhnlich langen, L-förmigen Schwanz. Es ist
zwar noch früh am Morgen, aber schon wieder brütend heiß und wir sind froh als
wir wieder im Auto sitzen und den Fahrtwind geniessen können. Da unser Fahrwerk
zunehmend zu wünschen übrig lässt, beschliessen wir kurzerhand direkt nach
Swakopmund zu fahren und dort ein paar neue Stossdämpfer zu organisieren. “Schau
mal der Motorradfahrer vor uns kommt aus Österreich” “Hey den kennen wir doch,
das ist Felix” Wir legen einen kurzen Stop am Strassenrand ein. Felix ist
ebenfalls auf dem Weg nach Swakop, werden uns dann in der Desert Sky Backpackers
Lodge wiedersehen. Bäume und Büsche sind schon seit einiger Zeit keine mehr zu
sehen, wir sind in der Wüste. Je näher wir der Küste kommen um so kühler wird
es. 14.00 Uhr Ankunft in Swakopmund, es sind gerade mal 23°, dass heißt ein
Temperatursturz von gut 20° und das in den letzten 50 km. Wir frieren, hier sind
lange Hose, dicke Socken und Pullover angesagt. Auf dem Camping treffen wir ein
Schweizer Pärchen an, die nach 10 Monaten Australien noch einen Abstecher nach
Südafrika und jetzt Namibia gemacht haben.
Das Wetter hier lässt echt zu wünschen übrig, man muss sich schon
dauernd daran erinnern, dass man noch in Afrika ist. Nichts desto trotz bleiben
wir ein paar Tage hier, haben ja nette Gesellschaft und auch so einiges zu
erledigen. Hier gibt es endlich wieder Internet Zugang, gorße Supermärkte und
für Gandalf neue Stossdämpfer. So richtig zufrieden ist Jan mit der Wahl nicht,
aber viel Auswahl gibt es nicht. Mal sehen wie sich bewähren werden.
09.4.07 - 16.04.07
Die absolute Überraschung gestern war, das Volkmar & Chris in Swakopmund
eingelaufen sind. Die gebrochene Achse wurde mal wieder geschweisst und diesmal
richtig verstärkt, was soll man sagen, die Arbeit hat die harten Pisten in
Angola überstanden. Da uns das schlechte Wetter hier auf den Keks geht und wir
sowieso nichts besseres zu tun haben fahren wir kurzer Hand mit den beiden nach
Windhoek. Chris & Volkmar wollen dort zwei Freunde treffen, die mit den
Motorrädern unterwegs sind. Mit Françoise und Daniel verabreden wir uns in 2
Tagen beim Etosha Nationalpark und sagen erstmal auf Wiedersehen. Selbst auf
geteerter Strasse gefällt uns das Fahrverhalten von unserem Gandalf gar nicht,
die neuen Dämpfer sind einfach nicht hart genug, oder anders, das Auto ist zu
schwer. Wir checken in der Cardboard Box ein und treffen hier Meli & Carlo
wieder. Auch deren Toyo hat Angola nicht unbeschadet überstanden, einige
Reparaturarbeiten sind schon erledigt einige noch voll im Gange.
Zum Frühstück lernen wir dann Frauke & Robert kennen (die Freunde von
Volkmar & Chris). Die Zwei wollen heute schon weiter, denn sie sollten in ca. 4
Monaten zu Hause sein und müssen sich etwas ranhalten. Jan macht sich auf den
Weg neue Stossdämpfer zu organisieren. Aufgrund der Dämpfer Geschichte müssen
wir doch länger in Windhoek bleiben, als wir eigentlich wollten, also wir rufen
bei Daniel und Françoise an und sagen ab. *Hoffen ihr Zwei nehmt uns das nicht
Übel. Wünschen euch noch eine gute Reise und viele nette Erfahrungen !* Gandalf
bekommt nun zum zweiten Mal neue Stossdämpfer verpasst, machen einen ganz guten
Eindruck, haben uns auch eine schöne Stange Geld gekostet, hoffentlich taugt es
diesmal was. Die alten - neuen nehmen wir als Ersatz mit. Frauke und Robert
erscheinen wieder auf der Bildfläche, waren noch so lange im Internet Café
beschäftigt, das sie beschlossen haben noch eine Nacht zu bleiben.
Unseren Plan mit der Etosha Pfanne haben wir über den Haufen geworfen.
Meine (Sonja) Eltern kommen Mitte Mai in Windhoek an und bis dahin haben wir
noch so viel Zeit, die wir nicht nur hier in Namibia totschlagen wollen. Wir
haben beschlossen nach Sambia zu den Victoria Fällen zu fahren und dann über
Botswana wieder zurück nach Namibia. Da Frauke und Robert die selbe Richtung
einschlagen starten wir gemeinsam. Wieder mal müssen wir uns von Chris und
Volkmar verabschieden. *Haltet die Ohren steif ihr Zwei !*
Die Fahrt in Richtung Grenze bietet wenig Abwechslung, es geht fast nur
geradeaus, viel Verkehr ist auch nicht, links und rechts der Strasse ist alles
eingezäunt und damit wir vor Langeweile nicht einschlafen hören wir eine CD nach
der anderen. Je weiter wir nach Norden kommen um so mehr habe wir das Gefühl
wieder in *Afrika* zu sein, immer öfter tauchen wieder kleine Strohhütten auf
und uns begegnen wieder Menschen die mit Kanistern unterwegs sind um Wasser zu
holen. Endlich keine Zäune mehr, das kommt uns sehr entgegen, denn gerne würden
wir mal wieder wild campen. Eine kleine Seitenstrasse kommt in Sicht und wir
biegen ab, allerdings haben Frauke und Robert hier nicht so viel Spaß, die Piste
ist sehr sandig womit die Beiden auf ihren Motorrädern ein Problem haben, noch
dazu ist es hier zu besiedelt und wir kehren um. Robert sieht jemand am
Strassenrand parken und fragt einfach mal nach, ob er eine gute Idee hätte, wo
wir bleiben könnten. Uns wird davon abgeraten hier in der Gegend wild zu campen,
es wäre zu unsicher. Die zwei laden uns ein auf ihr Grundstück, dort könnten wir
beruhigt stehen, es ist eingezäunt und bewacht, Toilette und Dusche dürfen wir
natürlich auch benutzen. So nettes Angebot nehmen wir doch gerne an. Um die
Sache noch abzurunden dürfen wir sogar den Grill benutzen, wir sind begeistert
von soviel Gastfreundschaft.
Die Strecke bis nach Sambia zieht sich länger hin
als wir dachten, allerdings machen wir uns auch keinen Stress, sind eher
gemütlich unterwegs. Vor uns taucht ein großes Tor auf. Ein Schild weist darauf
hin, das wir in ein Came Reserve fahren und die nächsten 190 km vorsichtig
fahren sollen, wegen wilder Tiere. Wir sind gespannt und halten die Augen offen.
Ausser dem immer wieder kehrendem Schild *Achtung Elefant* sehen wir nichts und
haben die Hoffnung schon fast aufgegeben. Es sind nur noch 10 km bis Kongola als
Frauke und Robert die Motorräder stoppen und und nach links deuten. Jan tritt
auf die Bremse und setzt ein Stück zurück, da stehen sie -
fünf Elefanten. Wir trauen uns aus
dem Wagen um ein paar Bilder zu schiessen, weit sind sie nicht von uns weg, und
da zwei Jungtiere dabei sind muss man vorsichtig sein. Es ist irre ihnen so nahe
zu sein, ohne einen Zaun dazwischen zu haben. Langsam ziehen sie sich weiter in
den Busch zurück, die Fotosession ist beendet. Wir stehen an der Schranke, hier
ist Ende des Reserve. Ein Polizist schreibt alles mögliche auf, unser
Kennzeichen, wieviel Personen im Auto sind, lässt sich den Führerschein geben
und kommt schliesslich zu mir ans Fenster und fragt mich nach der Autofarbe. Ich
hänge meinen Kopf aus dem Fenster um mir Gandalf zu betrachten und sage dann
“Green, if it´s clean” der Beamte lächelt, nickt und notiert. Es ist wirklich
nicht so eindeutig zu erkennen, ist schon mehr dreckig als grün. Die Nacht
verbringen wir auf dem Camping Bum Hill, immer wieder hören wir die Hippos,
sehen können wir sie leider nicht, aber weit weg sind sie nicht.
Die Ausreise läuft sehr geregelt ab. Nachdem alles wichtige aufgeschrieben ist, bekommen wir unsere Stempel und können fahren.
Namibia 2ter Teil 09.05 – 12.05.07
09.05.07 - 12.05.07
Natürlich ist auch hier auf der namibischen Seite nicht viel mehr los,
alles läuft schnell und wir düsen weiter. Wir haben da noch eine Adresse
bekommen von einer Farm in Leonardville, dort lebt ein deutsches Pärchen die
sich über Besuch freuen würden, sagte man uns. Also warum nicht, wir haben noch
ein paar Tage Zeit bis der Flieger kommt und fahren ab Gobabis in Richtung Süden
bis zur Farm. Natürlich schauen die beiden etwas verdutzt als wir auf den Hof
fahren und sie ansprechen, schließlich kennen wir uns gar nicht. Wir erklären
auf welchem Weg wir zu ihrer Adresse gelangt sind und was wir hier überhaupt
machen. Ganz spontan und ohne lange Umschweife sind wir eingeladen zu bleiben.
Wir sitzen zusammen beim Abendbrot, wir erzählen von unserer Reise, Ursel und
Peter berichten von ihrem Leben auf der Farm.
Über 3000 ha Land haben sie, etliche Schafe, Kühe,
Gänse, Hühner und derzeit auch noch einen ca. 6 Wochen alten, mutterlosen Kudu,
den sie mit der Flasche großziehen. Die Gastfreundschaft hier ist umwerfend, der
Tisch wird zu jeder Mahlzeit für uns mit gedeckt, wir haben ein eigens Bad mit
Dusche und Toilette und dürfen mit Peter zusammen raus auf das Farmgelände
fahren um bei der täglichen Arbeit zusehen. Abends schauen wir gemeinsam die
Nachrichten und dann noch Alles was zählt eine daily Soap die
Ursel und Peter von der ersten
Sendung an schon verfolgen.
Sind schon früh heute Morgen mit Peter gestartet, ca. 200 Schafe müssen
dosiert werden, wie Peter es nennt. Das heißt sie bekommen etwas gegen Parasiten
eingeflösst. Zwei seiner Arbeiter treiben die Tiere in ein Gatter, von dort
werden sie Schubweise in einen engen Gang getrieben, wo sie unter viel
Körpereinsatz ihre Parasitenkur verabreicht bekommen. Außerdem fahren wir noch
querfeldein über das Gelände um ein paar Oryxantilopen und Springböcke zu
beobachten. Dann zeigt uns Peter noch ein Gemeinschaftsvogelnest, das sieht
vielleicht irre aus. Am Nachmittag schrauben wir die Motorhaube von Gandalf ab,
Peter hat ein Schweißgerät und ist Jan gerne behilflich die Sache wieder stabil
zu machen. Allerdings dauert es alles doch etwas länger und es ist bereits
dunkel und Zeit fürs Abendbrot bis die Beiden die Arbeit aus der Hand legen. Da
wir nun heute Abend keine Motorhaube haben können wir auch nicht in unserem Zelt
schlafen, da die Leiter ja normalerweise auf der Haube aufliegt. Unsere 188ste
Nacht verbringen wir also im Gästehaus im Bett. Ein merkwürdiges Gefühl hier zu
liegen und soviel Raum um sich rum zu haben.
Jan erledigt die letzten arbeiten an der Motorhaube und befestigt sie
wieder, sieht ganz gut aus, wollen mal hoffen das es hält was es verspricht. Ich
verbringe den Tag mehr oder weniger am PC um die Homepage zu aktualisieren. Nach
einem kleinem Mittagsschläfchen spült Jan noch unseren großen Wassertank aus und
füllt ihn neu auf. Das Wetter ist heute eher ungewöhnlich, es fing mit ein paar
kleinen Wolken heute Morgen an und hat sich jetzt total zugezogen. Peter
berichtet, das er gehört hat, das es gestern in der Namib über 40 C° warm war
und das ist für die Jahreszeit alles andere als normal. Der Klimawandel ist auch
hier zu spüren.
13.05.07 - 22.05.07
Es wird Zeit sich von Peter & Ursel zu verabschieden, haben noch so
einiges vor bevor meine (Sonja) Eltern uns hier besuchen kommen. Zum Abschied
wird gegrillt und Reiseproviant bekommen wir auch. Vielen Dank für die schönen
Tage die wir bei euch verbringen durften ! Wir düsen wieder mal nach Windhoek
Der Wecker klingelt, 6.00 Uhr in der Früh, raus aus
den Federn den heute kommen meine Eltern an, wir wollen an den Flughafen um sie
zu begrüssen. Wir warten uns hier am Ankunftsterminal die Beine in den Bauch,
jedes mal wenn die Tür aufgeht recken wir die Hälse bis sie endlich selbst zu
sehen sind. Die Freude ist groß, auf beiden Seiten, meine Eltern freuen sich zu
sehen, dass wir anscheinend wirklich gesund und munter sind und wir freuen uns
das sie wirklich gekommen sind. Alle Teilnehmer der Rundreise müssen in den Bus,
wir fahren vorn weg um sie dann an der Christuskirche, wo sie den ersten Stopp
einlegen noch mal zu treffen. “ Sie mal der gelbe Toyo da “ , na wenn das kein
Zufall ist, es sind Meli & Carlo die uns da entgegen steuern. Wir halten am
Strassenrand und tauschen uns aus. Carlos Eltern waren auch gerade hier und
haben einige Tage zusammen verbracht, jetzt sind sie gerade auf dem Weg zur
Quarantänestation um sehen, ob sie ihren Hund wieder mit nehmen dürfen. Sobald
sie wieder auskuriert ist, wollen die drei zurück nach Deutschland fliegen.
Hoffen das es eurem Hund gut geht und ihr wohlbehalten zu Hause ankommt ! Die
Kirche selbst interessiert meine Eltern wenig, in der kurzen Zeit die wir hier
haben reden wir ohne Punkt und Komma. Eigentlich hatten wir geplant dem Reisebus
ein paar tage hinterher zu fahren, damit wir die Abende gemeinsam verbringen
können. Aber die Reiseroute des Veranstalters wurde komplett umgeworfen und
passt nun so gar nicht mehr mit dem was wir geplant hatten. So werden wir meine
Eltern also erst in Cape Town
wiedersehen.
Von Windhoek aus sind wir jetzt unterwegs zum Namib Naukluft Park. Bei
Nauchas biegen wir ab und nehmen die Strecke über den Spreetshoogte Pass. Bis
auf 1700m geht es hier hoch. Man bekommt einen tollen Überblick hier oben, die
Landschaft die uns zu Füssen liegt scheint Endlos zu sein. In Sesriem fahren wir
auf den Cammp und sind empört über die Preise die sie hier veranschlagen. Die
Campplätze sind eingeteilt, wir fragen ein deutsches Pärchen, ob wir uns zu
ihnen stellen dürfen, was kein Problem ist. Jetzt verhandeln wir im Office über
den Preis, wir sehen es nicht ein den vollen Preis zu zahlen, wenn wir uns den
Platz teilen. Die Diskussionen gehen soweit, das wir mir dem Chef persönlich
sprechen und siehe da auf einmal geht es dann doch. Mein Gott, wie wir diese
Touristenabzockerei hassen ! Wir haben einen netten Abend mit Kerstin & Michael
die ihren *normalen* Urlaub hier verbringen und geniessen ganz besonders die
erste der beiden uns mitgebrachten Flaschen Eppelwoi (Apfelwein).
Die Dünen der Namib sind schon etwas besonderes, die Farbe des Sandes
und die Formationen der Dünen sind etwas komplett anderes als in der Sahara. Als
erstes kommen wir an den Sossusvlei der zur Zeit kein Wasser hat. Ein Vlei ist
eine meist trockene Lehmpfanne, nach längeren Regenfällen im Sommer kann es dazu
kommen, dass sie sich mit Wasser füllt und das Rotbraun der Wüste auf einmal
grünt. Wir machen uns auf den Weg eine Düne zu besteigen, hatte ganz vergessen
wie anstrengend es ist. Barfuß stapfen wir Stück für Stück höher, ungefiltert
wollen wir den Wüstensand zwischen den Zehen spüren. Nicht mal einen Schluck
Wasser haben wir mitgenommen, wie Blöde ist das denn ? Als ob es unsere erste
Begegnung mit der Wüste wäre. Die Sonne steigt schneller als uns lieb ist, es
wird heiß und zum Fotografieren ist kein gutes Licht mehr. Durstig und mit
knurrendem Magen machen wir uns auf den Rückweg. Die Dünen runter zu laufen
macht auf jeden Fall mehr Spaß ! “ Laß uns vor dem Sonnenuntergang noch mal
herkommen” schlägt Jan vor. Jetzt aber machen wir uns auf den Weg zur nächsten
Attraktion den Sesriem Canyon. Der Tsauchab Fluß der sich hier den schmalen Weg
durch den Felsen gegraben hat, führt nur in der Regenzeit Wasser und auch dann
nicht immer. Wir kraxeln die Schlucht hinunter, hier im Schatten ist es angenehm
kühl. Trotz der Trockenheit entdecken wir zwei kleine Tümpel in denen noch
Wasser steht. “ Schau mal Jan, Fische, hier sind Fische drin und was für große
Brocken”. Am späten Nachmittag starten wir noch mal zum Sossusvlei um den
Sonnenuntergang in der Namib zu geniessen.
Wir setzten unser *Touristenprogramm* fort und fahren nach Lüderitz. Ein
lustiger Schilderwald begegnet uns hier auf der B4 : Achtung, Achtung Wind,
Achtung Sand, Achtung Oryx, Achtung Zebra und Achtung Pferd sind die, die uns
neben der normalen Beschilderung besonders ins Auge fallen. In der Ferne über
dem Meer sehen wir das der Himmel wolkenverhangen ist, hoffentlich fahren wir
nicht ins schlechte Wetter. Unser Zelt schlagen wir direkt am Meer auf, ein
schöner Platz vor uns der Ozean und hinter uns die Dünen der Namib. Leider gibt
es von hier keine Möglichkeit noch mal in die Dünen zu steigen, es ist
Sperrgebiet, so bleibt uns nur die Dünen von der Ferne zu betrachten. Der Wind
bläst uns unangenehm kalte Luft um die Ohren, ein Blick auf das Thermometer
verrät uns das wir gerade mal 18C° haben. Es wird immer ungemütlicher, wir
ziehen uns warm an und löffeln ein heiße Suppe um uns aufzuwärmen. Jetzt fängt
es auch noch an zu regnen, wir machen es uns im Auto bequem, Jan sitzt hinten
und ich vorne auf dem Beifahrersitz. Bei einer Flasche Wein und lauter Musik
spielen wir ne Runde Karten.
Besichtigen heute die berühmte Geisterstadt Kolmanskop (Kolmanskuppe),
im Jahre 1908 begann hier das Diamantenfieber. Als in Südafrika größere
Diamantenvorkommen entdeckt wurden, ging der Abbau in Kolmanskop nach und nach
zurück, bis der Ort Mitte der 50er zur Geisterstadt wurde. Der Wüstensand hat
sich breit gemacht in den verlassenen Häusern, in den einzelnen Räumen türmt
sich der Sand, den der Wind im laufe der Jahre durch die scheibenlosen Fenster
hier her getragen hat.
Bevor wir Namibia verlassen machen wir noch einen kleinen Schlenker zum
Fish River Canyon. Auf dem Weg zum Canyon treffen wir auf den Orange (Oranje),
einer der wenigen Flüsse hier die immer Wasser führen, was in der Landschaft
hier zu einem heftigem Kontrast führt. Links und rechts des Ufers ist alles
saftig grün, verschiedene Gräser, Büsche, Schilf und Bäume, der Rest der
Landschaft ist öde, sandig, steinig mit Wahnsinns Gebirgsformationen. Der Canyon
ist einer der größten der Welt, 160 km lang und etwa 550 m tief ist die
Schlucht, die der Fischfluß vor Urzeiten ins Gestein gegraben hat. Eigentlich
müsste man hier eine Wanderung durch den Canyon mit machen, um einen besseren
Einblick zu bekommen, aber dafür reicht uns leider die Zeit nicht mehr. Müssen
uns langsam aber sicher auf den Weg nach Südafrika machen um dort meine Eltern
wieder zu sehen, haben in Cape Town nach ihrer Namibiarundreise dort noch ein
paar Tage zur freien Verfügung, die wir gemeinsam nutzen wollen.
An der letzten Tankstelle in Namibia lassen wir unsere restlichen Kröten
und steuern auf die Grenze zu. Wir füllen zum vierten Mal den uns bekannten
Fiche aus, die Pässe werden eingescannt und gestempelt. Das Carnet muss auch
hier nicht gestempelt werden, da Südafrika mit in der Zollunion ist.