Senegal

30.11.06

Wir sind im Senegal, jetzt müssen wir hier durch den ganzen Grenzkram. Wir stehen auf der Brücke vor der Schranke, der Typ der die Schranke bedient will von uns 10 und von den anderen 20 Euro, aber wir wollen nicht bezahlen und diskutieren rum, bald sind ein Haufen Leute um uns rum. Ich versuche ihm ein Geschenk schmackhaft zu machen, aber geht nicht darauf ein. Dann entdecken sie die Fahrräder die hinten am LKW hängen, so eins würde er nehmen, dann könnten wir fahren - der hat wohl einen leichten Dachschaden. Wir packen schließlich ein paar Dollar aus, aber die will er auch nicht. Wir sollen wechseln gehen, bei der Frau die dort Versicherungen verkauft. Die Schranke geht dann irgendwann auf. Beim Zoll legen wir unsere Carnet de Passage vor, der Beamte füllt aus und drückt seine Stempel drauf, dann will auch er Geld, wir sind mittlerweile genervt. Wir versuchen ihm höflich zu erklären, das wir hier nicht bezahlen müssen, er wird pampig und wir gehen erst mal. Der Beamte der die Stempel in unsere Pässe drückt will auch pro Person 10 Euro -oh Mann- ich werde gut warm mit ihm und plappere ohne Punkt und Komma. Der Typ von der Brücke ist auch schon wieder da, ach ist das stressig. Wir gehen jetzt erst zu der Frau mit den Versicherungen, wir brauchen die Carte brune. Sie ist supernett und erklärt uns alles bis ins Detail, wir kaufen die Versicherung für einen Monat und gehen zurück zu dem Beamten der unsere Pässe hat. Der Typ von der Brücke ist stinkig und wir kommen nicht drumherum hier zu bezahlen, aber immerhin nicht den ganzen Betrag. Der nette Beamte meint er kann uns die Pässe erst dann geben, wenn wir beim Zoll ganz fertig sind, also gehen wir zurück zu dem Stinkstiefel und bezahlen einen kleinen, nicht den vollen Betrag. Für unsere Pässe schaffen wir es gar nicht zu bezahlen. Dann nichts wie weg hier. Über 3 Stunden hat das ganze Theater gedauert, wir sind rund und hungrig. Aber keine Zeit für Pause, kaum unterwegs ist da schon wieder eine Kontrolle, er will unser Carnet sehen und ein Geschenk, wir haben nichts und fahren weiter. Ganz wenige Meter weiter dürfen wir erneut rechts ranfahren, der nette Beamte sucht in den Krümeln, erst das Carnet, den Führerschein, die Carte brune, dann das Warndreieck und zu guter letzt den Feuerlöscher. Es ist schon spät und wir müssen auf die Tube drücken, eine Koordinate weist uns den Weg zur Zebrabar........

01.12.06 - 06.12.06

3 Tage lassen wir es uns gut gehen. Lassen die Seele baumeln, hängen in der Hängematte, gehen schwimmen, bummeln durch die Stadt und lassen uns verwöhnen mit dem gutem essen hier. Da unser Budget nicht dauerhaft für diesen Luxus ausgelegt ist wird es Zeit sich zu verabschieden. In der Stadt wollen wir noch ein paar Kleinigkeiten kaufen, parken unser Auto auf dem Seitenstreifen wo noch ein anderes Auto steht. Sind gerade 5 Minuten weg gewesen, schauen um die Ecke nach unserem Landy, hat der doch eine Kralle am Reifen. So ne Scheiße ! Der Typ der unser Auto hier festhält ist sehr arrogant und lässt überhaupt nicht mit sich verhandeln. Unentwegt plappern wir auf ihn ein, aber er hat kein erbarmen, wir müssen bezahlen. 3000 CFA das sind ca. 4,50 Euro. Mit Ilona und Marc hatten wir einen Treffpunkt vereinbart, die zwei sind schon dort und warten auf uns. Nach einer kurzen Besprechung wird klar, das sich hier unsere Wege trennen. Die beiden wollen nach Dakar und wir nach Kaolack. Also schon wieder verabschieden, macht’s gut ihr zwei, vielleicht sehen wir uns noch mal wieder. War ne nette Zeit zusammen.

Der Asphalt lässt hier echt zu wünschen übrig, mal mehr mal weniger löchrig. Am Straßenrand sehen wir zwei Autos stehen, die anscheinend ein Problem haben. Wir halten und fragen was los ist. Der eine Wagen scheint ein Problem mit dem Dieselfilter zu haben, er läuft nicht mehr. Kurzerhand hängen wir das defekte Auto bei uns hinten dran und schleppen ab. 50km haben wir ihn im Schlepptau bis wir an eine Werkstatt kommen. Der Fahrer bedankt sich mehr als einmal bei uns und ist happy. Touba die heilige Stadt der Mouriden liegt nun vor uns. Der senegalesische Staat hat hier keine Verfügungsgewalt, dafür gelten hier strenge Gesetzte, kein Alkohol, keine Zigaretten, züchtige Bekleidung und respektvolles Benehmen. Hier wollen wir eine große Moschee besichtigen. Es dauert natürlich nicht lange, bis eine ganze Horde von Leuten um uns rum stehen und diskutieren, bis wir endlich verstehen was das Problem ist : meine (Sonja) Hose. Einer geht mit uns um die Ecke und leiht bei einer Frau die am Straßenrand ein paar Dinge verkauft ein großes Tuch, um mir einen rock zu wickeln. Jetzt dürfen wir, natürlich ohne Schuhe die Moschee betreten. Ein gut englisch sprechender Führer zeigt und erklärt uns alles. Ist sehr beeindruckend hier, alles vom Feinsten, der Marmor kommt aus Spanien und Kanada, toll hier. Gebe nach der Besichtigung der Frau den geliehenen Rock zurück und fahren weiter. Nach vielem Fragen und Suchen finden wir die katholische Mission, wo wir die nacht verbringen. Wir lernen Abdoulie kennen mit dem wir uns sehr gut verstehen und bis spät in den Abend zusammen sitzen, Tee trinken und uns unterhalten.

Wir stehen an der Grenze zu Gambia und brauchen einen Moment um uns zu orientieren, hier ist die Hölle los. Die Leute stürzen auf uns ein und wollen uns alles mögliche verkaufen, wollen wissen wie wir heißen, woher wir kommen und wohin wir gehen. Wir steuern die Polizeistation an, alles läuft problemlos und wir marschieren zum Zoll. Warten ist angesagt, aber Gott sei dank nicht all zu lange. Der Beamte stempelt unser Carnet de Passage, dann will er Geld, ich erkläre ihm das wir schon bezahlt haben und zeige ihm einen alten Abschnitt von einer vergangenen Grenze. Er schaut etwas mürrisch lässt uns aber dann gehen.

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Senegal 2ter Teil

12.12.06 - 14.12.06

Sind auf kleinen, schmalen Waldwegen unterwegs, können nicht besonders schnell fahren aber kommen dennoch gut voran. Es ist echt schön hier abseits der Hauptverkehrswege, kommen immer mal wieder an kleinen Dörfern vorbei, die Menschen hier leben in kleinen Rundhütten die mit Strohdächern bedeckt sind, so wie man sich Afrika halt vorstellt. Wenn die Leute uns sehen, freuen sie sich und winken uns zu, keiner will hier ein Geschenk oder sonst irgendwas, es ist total nett. Schilder gibt es hier natürlich keine, ausser eventuell mal Ortsschild, aber Wegabzweigungen gibt es jede Menge, wir stehen mal wieder vor einem kleinen Dorf und sind nicht so ganz sicher, ob das hier der richtige Weg ist. Ich (Sonja) steige aus um jemand zu fragen, als ich in den Ort laufe sind die Kinder in heller auffuhr und rennen in alle Richtungen, kommt sicher nicht allzuoft vor das hier eine Weisse rumläuft. Ein Radfahrer ist so hilfsbereit uns den Weg zu zeigen und radelt vor weg. Beim letzten Gebäude (keine Rundhütte) bleibt er stehen, wir sind bei der Polizei, die gibt es wohl wirklich überall. Der Beamte spricht englisch und erklärt uns höflich, das wir hier nicht weiterfahren können, da etwas weiter ein Nationalpark beginnt, wir müssen zurück. Na ja, man kann nicht alles haben, also wieder zurück, was etwas schwierig ist, denn mittlerweile hat sich das ganze Dorf um uns versammelt um uns zu betrachten.

Die Männer starten heute morgen alleine im Landy und ich bleibe bei Vega oder Vega bei mir, wie auch immer. Sie versuchen einen anderen Weg in den Nationalpark zu finden (jaja ist nicht ganz legal...). Auf der Suche haben sie einen jungen Mann aufgegabelt, der ihnen den Weg zeigen will, kreuz und quer durch den Busch bis ans Wasser, aber da ist leider kein rüberkommen möglich und für Kalles LKW schon mal gar nicht. Na was soll’s war ein netter Ausflug. Nach einiger Zeit haben wir nun wieder Teer unter den Reifen und kommen wieder etwas zügiger voran. Tambacounda heißt der Ort in dem wir jetzt sind, das Internet Café funktioniert, aber auf dem Markt bekommen wir leider nicht alles was wir gerne gehabt hätten, die Bank hat auch leider schon geschlossen, so ein Mist, dann müssen wir morgen noch mal rein in die Stadt.

Während sich die Männer auf der Bank rumärgern, gehe ich noch mal ins Internet Café, frag mich nur warum die dauernd die Türe wieder schliessen, die Luft hier drinnen ist so dick, das man sie in Würfel schneiden kann. Das Portemonnaie und die Dieseltanks sind wieder gefüllt und so machen wir uns auf den Weg nach Kidira um die Ausreiseformalitäten hinter uns zu bringen. Hier gibt es überhaupt kein Hinweis oder Anhaltspunkt wo wir hin müssen, kein Schild kein Wegweiser zur Polizei oder zum Zoll, echt super. An einem Kontrollposten fragen wir den mürrischen Beamten, wo wir hin müssen. Er brabbelt irgendwas von geradeaus und links, na vielen Dank auch. Haben sich echt gut versteckt hier, aber wir haben es mal wieder gefunden. Wir geben unsere Pässe ab und warten ca. 5 Minuten, der Beamte hier erklärt uns dann wo sich der Zoll befindet. Dort angekommen wird unser Carnet de Passage gestempelt und wir verlassen mal wieder den Senegal.

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