Südafrika
22.05.07 - 06.06.07
Wir sind nicht alleine am Grenzposten, vor uns stehen noch zwei weitere
Autos vor dem Stoppschild auf der zweispurigen Strasse. Ein Beamter kommt auf
uns zu mit jeder Menge Zetteln in der Hand. Auf einen schreibt er unsere Chassis
Nummer und fragt ganz beiläufig was wir ihm aus Deutschland mitgebracht haben.
Mein erster Gedanke dazu ist *der war wohl früher Grenzbeamter im Senegal* Mit
einem lächeln erklären wir ihm, dass wir nichts haben und damit ist der Fall
auch schon erledigt. Mit diesem Zettel müssen wir nun zu drei verschiedenen
Häuschen die alle mit Nummern versehen sind und uns dort jeweils einen Stempel
geben lassen. Bei dem ersten bekommen wir einen Aufkleber und Stempel in den
Pass und natürlich auch den Stempel auf den Zettel. Weiter zum nächsten
Häuschen, hier ist der Zoll. Auf die Frage, ob wir etwas zu verzollen haben
antworten wir mit nein, bekommen unseren Stempel auf den Zettel und ziehen
weiter zum letzten Häuschen. Hier ist das absolute High Tec Zentrum, eine
riesige Computeranlage in eine Art Kühlschrank der für eine konstante Temperatur
sorgt steht hinter dem Tresen, alle hier sind schwer beschäftigt irgendwelche
Daten in den PC zu haken. Man nimmt unseren Zettel, tippt irgendwas in den
Computer, drückt einen Stempel drauf und das war’s. Wofür das jetzt gut war
wissen wir nicht, aber interessant zu zuschauen. Den vollgestempelten Zettel
will keiner mehr sehen, wir sollen ihn in eine Box werfen, was wir natürlich
auch tun. Ein etwas ungewöhnlicher Grenzgang wie wir finden, aber es lief alles
schnell und reibungslos. Jetzt sind wir also in Südafrika. Es gestaltet sich
schwierig einen Schlafplatz zu finden, Wildcampen geht nicht, hier ist alles
eingezäunt, den einen Backpacker den wir angefahren haben ist keinen Cent wert
und so fahren wir viel länger und weiter als wir eigentlich wollten. Es ist
schon dunkel als wir endlich einen annehmbaren Platz in Vanrhynsdorp finden.
Es ist schon 11.00 Uhr als wir endlich aufbrechen und unseren Weg nach
Cape Town fortsetzten. Ich mache unseren Laptop an um noch mal nach zu schauen
in welchem Hotel meine Eltern absteigen. “Ja so ne Scheiße !! Jan wir haben uns
da irgendwie verrechnet !” Habe soeben festgestellt, dass meine Eltern nicht
übermorgen sondern heute schon in Cape Town ankommen. Irgendwie hatten wir ein
falsches Datum im Kopf. Jetzt müssen wir uns aber ranhalten, sie am Flughafen
abzuholen können wir völlig vergessen, wir können nur hoffen das sie lange genug
auf ihre Koffer warten müssen und wir es noch rechtzeitig zum Hotel schaffen. So
schnell sind wir schon seit 6 Monaten nicht mehr gefahren. Die Landschaft fliegt
an uns vorbei, auf der höhe von Citrusdal ändert sich die Gegend schlagartig ist
das Zitrusfrüchte Zentrum. Links und rechts der Strasse lachen uns Orangen und
Mandarinen an. Jan drückt weiter aufs Gas und soweit unser Auge reicht sehen wir
Felder auf denen Getreide angebaut wird und auch hier und da die ersten
Weingärten. Mit Hilfe des GPS finden wir uns gut zurecht in Cape Town und
steuern schnurstracks auf das Ritz Hotel zu. Wir betreten die Eingangshalle und
da sind sie auch schon, völlig aufgeregt weil wir nicht da waren. Gott sei Dank
sind sie erst vor 5 min. hier angekommen und warten nicht schon seit Stunden.
Wir erklären kurz was los war und checken dann erst mal ein. Wir buchen das
Zimmer nur für eine Nacht, die kommenden Nächte übernehmen wir das Zimmer von
Mitreisenden, die ihren Aufenthalt hier bezahlt haben, aber das Zimmer nicht
brauchen. Mal wieder Glück gehabt ! Vielen Dank dafür noch mal ! Wir fragen uns
gegenseitig Löcher in den Bauch, was es zu Hause so neues gibt, was wir auf
unserer Reise erlebt haben, wie es allen möglichen Leuten geht, ob wir wirklich
gesund sind und, und, und....
Früh aufstehen ist angesagt, wir übernehmen, das neue Zimmer und checken
dann aus. Da unser Auto zu klein ist um zu viert durch die Gegend zu fahren,
bestellen wir ein Taxi und lassen uns zum Tafelberg bringen. Mit der Seilbahn
geht es dann hoch hinauf, genauer gesagt 1086 m hoch. Zehn Meter die Sekunde
geht es bergauf und dabei dreht sich die Seilbahn um die eigene Achse, wir haben
also einen 360 Grad Blick auf Kapstadt und den Tafelberg. Nach ca. 4 min. sind
wir oben, wir haben Glück mit dem Wetter, keine Wolke am Himmel wir haben freie
Sicht auf die Stadt und das Meer. Als sich um die Mittagszeit dichte Wolken über
den Berg legen, nehmen wir die nächste Seilbahn nach unten. Natürlich steht
jetzt noch ein kleiner Spaziergang an der Waterfront an, der letztendlich doch
etwas ausgedehnter ist, als uns allen lieb ist. Wieder zurück im Hotel muss
meine Mama ein bisschen arbeiten, schliesslich habe ich seit über 6 Monaten
keinen Friseur mehr gesehen, nebenbei schauen wir Bilder und Videos die sie von
zu Hause mitgebracht haben. Nachdem wir uns beim Italiener um die Ecke den Wamst
vollgeschlagen haben, sitzen wir gemeinsam, Wein trinkend und redselig im
Hotelzimmer. Eigentlich bin ich schon seit 2 Stunden hundemüde aber irgendwie
schaffen wir es nicht die Gespräche abzusprechen. Erst um 1.30 Uhr überqueren
wir den Flur zu unserem Zimmer.
Direkt nach dem Frühstück ziehen Wolfgang und Jan los ein Mietauto zu
organisieren, damit wir auf dem Weg zum Kap tun und lassen können wozu wir
gerade Lust haben. “ Erst um 15.00 Uhr ist eins zu kriegen, aber das reicht ja
auch noch um ans Kap zu fahren .“ Na dann haben wir ja jetzt noch genügend Zeit
für einen Stadtbummel. Nach einigem hin und her entscheiden wir uns endlich
dafür eine neue Digi Cam zu kaufen, da die alte Kamera ja seit den Victoria
Falls einen großen Schaden hat. Jan hat gerade nicht genügend Geld einstecken,
mein Dad streckt vor und will es gar nicht zurück haben. Wir sollen es als
Weihnachts - Oster - Geburtstagsgeschenk ansehen. So sind sie meine Eltern immer
für eine Überraschung gut. * Hey ihr Zwei ! DANKE für alles !!! * 15.00 Uhr, wir
nehmen unseren Chico ( einen Golf ) entgegen. Das man hier auf der linken Seite
fährt, daran haben wir uns schon ganz gut gewöhnt, aber jetzt kommt noch
obendrauf das, dass Steuer auf der rechten Seite ist. Jan hat die Sache schnell
im Griff und los geht’s. Wir fahren über den Chapman´s Peak Drive. Sie gilt als
eine der spektakulärsten Küstenstrasse der Welt und das ist auch so. Die schmal
Küstenstrasse schlängelt sich kurvenreich an den zerklüfteten Hängen entlang,
152 m über dem gegen die Felsen brandenden Atlantik. Immer wieder gibt es
Haltebuchten, die uns die Möglichkeit geben den Ozean, die Berge und Strände zu
geniessen. Irgendwie zieht sich der Weg zum Kap dann doch länger als wir
angenommen hatten. Endlich sind wir am Gate, ein blick auf die Uhr : 16.30 Uhr
schon. Um mehr vom Park zu erkunden ist es zu spät, aber wir fahren da hin wo
man gewesen sein muss, wenn man in Kapstadt ist, zum südwestlichsten Punkt
Afrikas, dem Kap der guten Hoffnung. Ganz alleine sind wir hier und wie als
Entschädigung dafür, dass wir nicht genügend Zeit für das 7750 ha große
Naturreservat haben, erleben wir einen phantastischen Sonnenuntergang. Der
untergehende, leuchtende Ball taucht alles in ein warmes, rotorangenes Licht und
versinkt langsam im Meer.
Auf große Unternehmungen haben wir alle keine Lust,
statt dessen überlegen wir was wir
nicht länger brauchen und meinen
Eltern mit nach Hause geben können, aber der Platz in den Koffern ist natürlich
auch beschränkt. Nach einem äußerst üppigem Mittagessen fallen Erika, Wolfgang
und Jan die Augen zu. Der Rest des Tages plätschert so dahin mit allem was noch
so zu erledigen ist, bevor wir uns morgen schon wieder verabschieden müssen.
Nachdem alles wieder verpackt und verstaut ist
checken wir aus und füllen die letzten Stunden die wir gemeinsam haben mit
allerlei Gesprächsstoff. Der Bus ist da, es ist also soweit wir müssen uns schon
wieder verabschieden.
Mein Gott wie ich das hasse ! Dicke
Tränen rollen mir über die Wangen. Es waren wirklich schöne Tage die wir
miteinander verbracht haben, die uns allen sehr gut getan haben. *DANKE das ihr
bei uns wart ! Danke auch an die, die uns von zu Hause aus unterstützen und uns
immer wieder ermutigen weiter zu machen !!!* Jetzt müssen wir uns erstmal einen
neuen Übernachtungsplatz suchen und unsere Vorräte wieder auffüllen.
Wir machen uns noch einmal auf den Weg über den
Chapman´s Peak Drive zum Kap der guten Hoffnung. Schliesslich muss unser treuer
Gefährte
Gandalf hier auf jeden Fall mit
aufs Bild. Wir sind alles andere als alleine hier, soviel Glück hat man wohl nur
einmal, ein großer Bus voll mit Chinesen fällt über das Kap her und wenn die mal
anfangen zu fotografieren muss man sich in Geduld üben. Einige sprechen uns an
und können es gar nicht fassen, das wirmit dem eigenen Auto bis hier her
gefahren sind. Diese Sensation muss natürlich auch fotografiert werden.
Es wird Zeit die erste Hälfte unserer Reise abzuschliessen, am Kap
agulhas. Hier sind wir also am südlichsten Punkt Afrikas. Jenseits des
Atlantiks, 7000 km im Westen liegt Argentinien, im Osten breitet sich der
Indische Ozean gut 8500 km bis nach Australien aus und nach Süden hin stösst man
erst bei der Antarktis wieder auf Land. Von hier ab befinden wir uns mehr oder
weniger auf der Heimreise, jetzt geht es die nächsten zig - tausend km erstmal
Richtung Nord, Nord - Ost.
Auf dem Weg zurück ins Landesinnere begegnen uns zwei Motorradfahrer mit
deutschem Kennzeichen. Es sind Andreas & Andreas, die beiden sind die Ostküste
runtergefahren und nun am Ende ihres Trips. Wir nutzen die Gelegenheit um ein
paar Infos über die Ostküste zu bekommen und tauschen auch unsere Mailadressen
aus. Bei einem Backpacker in Swellendam können wir campieren. Hier wollen wir
einen Tag bleiben um unsere Wäsche zu waschen und um Bücher und Landkarten zu
studieren um die weitere Strecke festzulegen.
Es verschlägt uns nach Oudtshoorn, hier ist die
Hochburg der Straußenzucht was nicht zu übersehen ist, an jeder Ecke bekommt man
einen Staubwedel angeboten, in den schrecklichsten Farben. Auch hier haben wir
die Möglichkeit bei einem Backpacker zu stehen. Es ist schon angenehmer wenn man
sich Abends drinnen aufhalten kann, denn hier in Südafrika beginnt gerade die
Winterzeit und es wird Abends doch erheblich viel kühler. Es ist bereits dunkel
geworden, auf der Terrasse hat sich eine Gruppe junger Leute zusammengefunden
die bei lauter Musik und Whisky Cola der Kälte trotzen. Wir gesellen uns dazu
und werden herzlich aufgenommen. Eigentlich sprechen sie alle Afrikaans ( ein
Mix aus Holländisch, englisch und deutsch ) bemühen sich aber, genau wie wir,
sich auf englisch mit uns aus zu tauschen. Das interesse an deutscher Musik ist
groß, Jan holt ein paar CD´s und ich versuche zu übersetzten wovon der jeweilige
Song handelt. Kurzer Hand wird beschlossen noch einen Pup aufzusuchen, wir sind
eingeladen mit zu kommen, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir
unterhalten uns viel mit Elizanne, die uns von den Problemen der jugendlichen
hier in Südafrika erzählt. “ Viele die mit der Schule fertig sind finden keine
Arbeit “ berichtet sie. “ Es ist vorgeschrieben das ein Betrieb 8 von 9 Stellen
an Farbige vergeben muss. “ Elizanne allerdings hat Glück gehabt, sie arbeitet
etwas ausserhalb von Oudtshoorn auf einer Gästefarm und da ihre Chefin der Zeit
nicht da ist lädt sie uns ein, eine kostenlose Nacht dort auf dem Gelände zu
verbringen.
Wir haben einen Riesenspass, es ist
als würden wir uns alle schon lange kennen. Es wird viel geredet, gelacht,
getrunken, getanzt und Billard gespielt. Es ist bereits 2.00 Uhr in der Nacht
als wir endlich im Bett liegen. Wir sind völlig fertig !
“Ihr müsst euch unbedingt die Cango Caves anschauen” haben sie uns
gestern Abend gesagt. “Bucht auf jeden Fall die Adventure Tour” waren Elizannes
Worte. Nun sind wir also hier, leider 5 min. zu spät die Führung hat schon
angefangen, jetzt müssen wir eine Stunde warten bis die nächste beginnt. Endlich
geht es los, wir sind eine kleine Gruppe, 3 junge Mädels, 2 Kinder, Jan und ich.
Es ist absolut beeindruckend was wir hier zu sehen bekommen. Die Caves sind aus
Kalkstein geformte Naturhöhlen gigantischen Ausmaßes. Große Stalagmiten und
Stalaktiten sind zu bestaunen. Teilweise kriechen wir auf dem Bauch durch enge
Gänge immer weiter hinein in die Höhle. Immer wieder entdecken wir neue
phantastische Tropfstein Gebilde und fotografieren was das Zeug hält. Am Abend
erreichen wir dann die Farm auf die uns Elizanne eingeladen hat. Eigentlich
dachten wir, das wir hier unser Dachzelt aufschlagen, aber sie besteht darauf,
dass wir eine der unbelegten Häuschen am See nehmen. Was für ein herrliches
Fleckchen hier und eine Hütte ganz für uns allein. Wir verbringen einen
gemütlichen Abend vor dem Kamin und schlürfen Rotwein. * Thank you so much,
Elizanne *
Wir fahren an der Küste entlang über Port Elizabeth Richtung Lesotho.
Das Wetter meint es nicht besonders gut mit uns. Als wir Aliwal North erreichen
hat sich bereits Dauerregen bei ca. 10 C° eingestellt. Auf der Suche nach einer
Bleibe fragen wir die junge Besitzerin eines Internet Cafés, ob es hier nicht
einen Backpacker gibt. Sie telefoniert und schickt uns nach Lady Grey, das ca.
60 km weiter östlich liegt. Hier empfängt uns John, der über 70 jährige hat hier
vor 7 Jahren seine Tore für Traveller geöffnet. Wir sitzen bei John im
Wohnzimmer, sehen die Nachrichten und den Wetterbericht, scheint die nächsten
Tage nicht viel besser zu werden. Bei einer Tasse Tee erzählt uns John das sein
Haus hier früher mal eine Kirche war und der Anbau, wo die Gäste übernachten
können war eine kleine Schule. Lange sitzen wir zusammen und reden über Afrika.
Wir fragen nach den Townships, den bunten, kleinen Häuschen die vor jeder etwas
größeren Stadt zu sehen sind. “ Die hat die Regierung gebaut, es kostet die
Menschen dort zu wohnen absolut nichts.” Auch berichtet er davon, wie es dazu
kommt, das viele die keine Ahnung von der Materie haben auf irgendwelchen
Chefsesseln sitzen. “ Wenn einer einen hohen Rang hat, verteilt er die Jobs
innerhalb seiner Familie, auch dann wenn keiner davon überhaupt in der Lage ist,
diesen Job richtig zu machen.” Man kann nur mit dem Kopf schütteln. “ Die
Strassenlaterne vor dem Haus war kaputt”, erzählt John. “ 3 Monate lang habe ich
das immer wieder gemeldet, bis sie mir endlich jemand geschickt haben. Zwei
Farbige haben an der Laterne rumgebastelt, als es dann dunkel wurde brannten
alle Laternen, nur meine nicht. Ich habe mich wieder beschwert und Tags darauf
kam ein Weißer, und welch Wunder an diesem Abend funktionierte auch meine
Laterne.” Das ist nicht rassistisch versteht das bitte nicht falsch, aber es ist
schon ein seltsames System nach dem hier Arbeit verteilt wird.
Trotz des schlechten, kalten Wetters machen wir uns auf den Weg zur
Grenze. Der Beamte stempelt unsere Pässe und ich frage wer für das Carnet
zuständig ist. Sein Blick verrät uns das er absolut keine Ahnung hat. Nach
einigem hin und her drückt er uns einen Stempel ins Carnet und wir ziehen
weiter.
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Südafrika 2ter Teil
Hier stossen wir mal wieder auf ein altbekanntes
Problem. Der Beamte will unser Carnet nicht stempeln da es an diesem Posten
keinen Zoll gibt wie er uns erklärt. Wir lassen nicht locker und reden auf ihn
ein bis er sich geschlagen gibt und uns einen Stempel ins Carnet drückt.
Geschafft ! Wir fahren noch bis Underberg (das ist kein Witz der Ort heißt
wirklich so) und suchen das nächst beste Internet Café auf um uns mit Gerhard
und Inge in Verbindung zu setzten. Die Beiden haben uns bereits vor unserer
Abreise eingeladen sie in Südafrika zu besuchen. Leider haben wir es vor unserer
Abfahrt nicht mehr geschafft die beiden kennen zu lernen, was uns auch jetzt
nicht möglich ist, denn sie sind schon wieder zu Hause in Deutschland. Dennoch
steht das Angebot für ein paar Tage
ihr Feriendomizil zu nutzen. Gleich
Morgen wollen wir uns auf den Weg dorthin machen.
Wir hatten uns schon die ganze Zeit gewundert das wir Selborne auf
keiner Landkarte, ja nicht mal in der Ortsdatenbank von Touratec finden. Jetzt
wo wir kurz davor sind wird uns endlich klar warum. “Selborne Golf Estate” -
Kein Ort, einer Golfer Siedlung. Wir melden uns am Gate an, dort sagt man uns
wir könnten den Haustürschlüssel bei Hotel abholen. Von hier aus bringt uns der
Securitydienst zur Wohnung. Wir können es noch nicht ganz fassen. Wir laufen
durch das Haus und unsere Augen werden immer größer, ein großer Wohn-
Essbereich, große Küche, ein Arbeitszimmer, tolle Terrasse, 3 Schlafzimmer, 3
Bäder + eins für Joyce die Maid. Wir holen ein paar Sachen aus dem Auto und
wissen nicht so recht wo wir unser Ei hinlegen sollen. Es klingelt an der Tür.
Es ist Herr Fahr-Becker der Manager und er will wissen, ob alles in Ordnung ist.
Wenn wir fragen oder Probleme haben sollen wir uns bei ihm melden. Im
Kühlschrank entdecken wir eine Flasche Begrüssungssekt für uns, wir machen es
uns gemütlich. * DANKE *
Sind gerade beim frühstücken als es schon wieder an der Tür klingelt. Es
ist Joyce , die sich sofort in die Arbeit stürzt. Sie schmeisst unsere
Dreckwäsche in die Maschine und wuselt durch Haus und Garten. Wir nutzen die
Gelegenheit alles aus dem Dachzelt mal richtig durchzulüften und zu waschen. Das
Telefon klingelt, es ist Gerhard, der sich erkundigen will ob alles gut geklappt
hat. “ Ihr solltet unbedingt mal eine Runde durchs Gelände drehen, nehmt dazu
das Golfmobil aus der Garage”. Die Gastfreundschaft ist wirklich umwerfend.
Es ist Zeit mal wieder die Homepage auf den neusten Stand zu bringen,
also schnappe ich mir den Laptop und mache mich an die Arbeit. Per Mail hat Jan
die hiesige Telefonnummer an unsere Familien geschickt, so kann uns anrufen wer
will. Eigentlich will Jan mal eine Runde mit dem Golfmobil fahren, aber es gibt
ein Problem mit der Garage, der Drücker mit dem sie zu öffnen ist funktioniert
nicht. Wir melden das Problem und wenige Minuten später wird der
Garagentordrücker abgeholt um ihn zu überprüfen. Jetzt klingelt am laufenden
Band das Telefon, schön all die vertrauten Stimmen mal wieder zu hören.
Fallen früh aus dem Bett und trödeln nicht lange rum. Wir wollen nach
Durban, denn dort soll es möglich sein ein Visa für Mosambik zu bekommen. Laut
der Angaben die wir haben soll sich das Konsulat in der West Street 320 im 5ten
Stock befinden.Wir fahren also in den 5ten Stock und laufen die Gänge ab - kein
Konsulat. In einem kleinem Büro fragen wir nach, die junge Frau hier hat
allerdings keine Ahnung. Ich zeige ihr meinen Notizzettel auf dem auch die
Telefonnummer steht. Sie greift sofort zum Telefon und fragt nach wo genau sich
das Konsulat befindet. Es stellt sich heraus das wir zwar im richtigen Gebäude
aber im falschen Stockwerk sind, wir müssen in den 27sten. Hier ist es dann auch
tatsächlich. Wir werden freundlich begrüsst und auf meine Frage hin, ob wir hier
ein Visa bekommen können, lautet die Antwort “ Ja natürlich”. Wir füllen je
einen Fiche aus und geben unsere Pässe ab. “ Wann können wir die Visa abholen ?”
“ Ihr könnt warten, ich mache sie sofort fertig”. Na wenn das nix ist ! Nach ca.
15 min. spazieren wir mit dem Visa für Mosambik in der Tasche wieder auf die
Strasse. Jetzt machen wir uns noch auf die Suche nach einem Land Rover Händler,
wollen uns noch für alle Fälle ein neues Kreuzgelenk mitnehmen bevor wir
Südafrika verlassen. Wir fragen uns durch bis wir endlich dort sind wo wir
hinwollen. Ein Kreuzgelenk haben sie nicht auf Lager, aber er kann sofort eins
bestellen das wäre dann um 16.30 Uhr hier. Nun gut solange vertreiben wir uns
die Zeit in der Stadt. Um kurz nach vier sind wir wieder dort und müssen noch
warten. Jan sucht den Elektriker auf um vielleicht ein paar Tips zu bekommen im
Bezug auf unser Lichtproblem. Schon seit ca. 3 Monaten geht die
Armatureninnenbeleuchtung, das Rücklicht hinten rechts und das Standlicht vorne
rechts nicht mehr. Jan hat schon X mal die Sicherung ausgetauscht, die ist aber
immer nach wenigen Minuten schon durchgebrannt. Der Elektriker gibt keine Tips,
er schreitet sofort zur Tat und fängt an den Fehler zu suchen. Nach kurzer Zeit
ist klar, dass der Defekt an einem Kabel vorne rechts unter der Motorhaube
liegen muss. Langsam aber sicher wühlt er sich durch den Kabelsalat. In der
Zwischenzeit ist auch das Kreuzgelenk da, Jan packt es aus und betrachtet es “
Da ist kein Schmiernippel dran.” Ohne Nippel ist es nicht wirklich zu
gebrauchen. Jetzt ist es schon zu spät um noch irgendwo einen zu organisieren,
wir müssen wohl noch mal wieder kommen. Nach gut 2,5 Stunden hat der Elektriker
den Fehler gefunden. Eigentlich ist schon längst Feierabend hier, wir sind die
einzigsten die noch in der Werkstatt sind. Eine winzig kleine Stelle an einem
Kabel war blank gerieben. Um einen solchen Defekt zu finden braucht man echt
Stahlnerven. Wir bedanken uns herzlich bei dem spitzfindigem Arbeiter, der uns
seine kostbare Zeit nicht in Rechnung stellt. Es ist schon 18.30 Uhr als wir
endlich die Werkstatt verlassen und zurück nach Selborne düsen.
Per Telefon setzten wir uns noch mal mit der Land Rover Werkstatt in
Verbindung, die uns mitteilen, das wir das Kreuzgelenk erst am Montag holen
können, Samstag ist der Laden wegen eines Feiertags geschlossen. So ein Mist !
So lange wollten wir eigentlich gar nicht hier bleiben, aber ohne das Ersatzteil
hier weg zu fahren macht auch keinen Sinn. Die Sache mit dem Garagentor geht
mittlerweile in die zweite Runde. Der Drücker lässt sich nicht neu
programmieren, es muss ein ganz neuer her. Wir sind damit beschäftigt unser Auto
nach und nach wieder einzuräumen und nutzen die Zeit auch um auf dem Laptop mal
wieder aufzuräumen. Jan checkt Gandalf durch und stellt fest das alle vier
Radlager zu viel Spiel haben und macht sich sofort an die Arbeit. Die zwei
vorderen sind schon wieder eingestellt, morgen sind hinteren an der Reihe.
17.06.07 - 23.06.07
Es wird zeit für uns wieder on the road zu gehen. Haben die Tage hier in
der Golfer Siedlung sehr genossen. *Vielen Dank dafür, Inge & Gerhard* Noch
einmal fahre wir nach Durban rein um das bestellte Kreuzgelenk abzuholen, die
Nacht verbringen wir dann mal wieder im Dachzelt, hatten schon fast vergessen
wie das ist. Bevor wir an die Grenze zu Mosambik fahren gönnen wir uns noch ein
paar Tiere und besuchen den Hluhluwe - Imfolozi Park. Die erste Überraschung
erleben wir am Gate, es kostet doch tatsächlich 10 Rand weniger als im
Reiseführer beschrieben. Der Park ist in zwei Teile aufgeteilt, die eine Hälfte
ist Hluhluwe die andere Imfolozi. Nach einiger Zeit des umher kurvens fragen wir
uns, ob es überhaupt Tiere gibt, denn wir sehen nichts und davon jede Menge.
Dann tauch endlich das langersehnte erst Rhino vor uns auf.Jetzt gehts Schlag
auf Schlag : Warzenschweine, eine Tüpfelhyäne, Giraffen und Zebras. Auf der
Imfolozi Seite haben wir noch mehr Glück, immer wieder begegnen wir vielen
Warzenschweinen, Nashörner, Kudus, Impalas, Zebras, Wasserböcke, Gnus, Büffel
und auch einen Raubadler. Lange sehen wir zwei Breitmaulnashörnern zu wie sie
sich im Schlamm suhlen, ein paar Zebras gesellen sich dazu und lassen sich
anscheinend gerne fotografieren. Die Chance hier diverse Wildkatzen zu sehen
soll recht hoch sein, wir aber haben leider kein Glück. Dafür finden wir ein
schönes Buschcampingplätzchen.
Heute ist es mal wieder an der Zeit eine Grenze zu passieren. Hier auf
der südafrikanischen Seite läuft alles schnell und routiniert.